24. August 1967: Ersatz im Eichenhain

24.8.2017, 07:19 Uhr
Moderne Wohnblocks haben sich in der Schäferstraße etabliert. Neue Etappe für Ziegelstein.

© Kammler Moderne Wohnblocks haben sich in der Schäferstraße etabliert. Neue Etappe für Ziegelstein.

Das Landbauamt Nürnberg hat bereits Ersatz für das Haus geschaffen, das mehr als 100 Jahre auf dem Buckel hat. Der Neubau, der nicht weit davon entfernt im Eichenhain von Ziegelstein errichtet wurde, kostete – einschließlich der Außenanlagen und der Einfriedung – rund 274.000 Mark. Er kann am 1. September bezogen werden.

Die Forstleute verdanken die bevorstehenden Umsiedlung dem Plan der Stadt Nürnberg, die Schäferstraße großzügig auszubauen und durch die moderne, von Professor Gerhard G. Dittrich entworfene, im Winkel zwischen der Äußeren Bayreuther und der Ziegelsteinstraße gelegene Wohnanlage zu führen. Die neue Trasse bekommt im Norden bei der Jungermannstraße Anschluß an die Äußere Bayreuther Straße, überquert stadteinwärts die Ziegelsteinstraße am Standort des alten Forstgebäudes und läuft schließlich geradewegs zur Ringbahnbrücke.

Die Stadt entschärft die gefährliche Ecke nördlich der Brücke außerdem dadurch, daß sie das rund einen Kilometer lange Stück der Äußeren Bayreuther Straße von der Ringbahn bis zur Jungermannstraße nur noch vom "Binnenverkehr" und teilweise von der Straßenbahn benutzen läßt. Obendrein wird die vom Westen kommende Georg-Buchner-Straße abgeriegelt und durch eine nördlicherer Verbindung über die verlängerte Großreuther Straße ersetzt. Diesem Vorhaben hat sich auch der sparsame "Vater Staat" nicht verschlossen.

Er räumte das Feld an der Ziegelsteinstraße, ein Entschluß, der trotz der bislang schon unzureichenden Unterbringung des Forstamtes Nord nicht so schnell gefaßt worden wäre. Vom Eichenhain wurde ein Stückchen abgezwackt, doch der herrliche Baumbestand weitgehend geschont. Es entstand ein zweigeschossiges Haus mit Amtsräumen im Erdgeschoß, einer Dienstwohnung im ersten Stockwerk, den notwendigen Nebenräumen und Abstellplätzen für die Autos, mit denen die Besucher kommen.

Allerdings sind Staat und Stadt noch nicht handelseins über die Abfindung geworden. Das Liegenschaftsamt hat zwar schon den Ansbacher Forstbehörden einen Vorschlag unterbreitet, wartet aber noch auf die Antwort. Erst wenn die finanziellen Interessen beider Partner unter einen Hut gebracht sind, fällt das alte Haus der Spitzhacke zum Opfer.

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