24. Februar 1967: Sturm über Franken

24.2.2017, 07:00 Uhr
24. Februar 1967: Sturm über Franken

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Er richtete verheerenden Schaden an und forderte viele Menschenleben. Das fränkische Gebiet zwischen Donau und Main war besonders stark betroffen. Der Sturm hinterließ Schneisen der Verwüstung. Die Schäden gehen in die Millionen. Für die Feuerwehren wurde vielfach Katastrophenalarm gegeben. In den Städten und Gemeinden Mittelfrankens wurden Hunderte von Dächern abgedeckt, Zäune und Plakatwände umgeworfen, Schaufenster eingedrückt.

24. Februar 1967: Sturm über Franken

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Garagen wurden von niederstürzenden Mauern zerstört, Personenwagen in Wracks verwandelt. Die Stromversorgung fiel in weiten Gebieten aus, weil die Sturmböen die elektrischen Leitungen weggefegt hatten.

Am stärksten betroffen scheint das Stadtgebiet von Bamberg zu sein. Allein dort wird der Schaden auf über zwei Millionen DM beziffert. Von zahlreichen Wohnblocks und Industriegebäuden wurden die Dächer abgehoben und auf die benachbarten Häuser geschleudert. Ein Viertel aller Fernsehantennen ist abgeknickt oder zerbrochen. Für die von herabstürzenden Dachplatten verletzten Menschen musste das Rote Kreuz alle verfügbaren Krankenwagen einsetzen.

Der Sturm, der den Spätnachmittag überall in tiefgraues Dunkel verwandelte, löste in ganz Bayern einen plötzlichen Temperatursturz aus, der die Hoffnungen auf einen vorzeitigen Frühling jäh ersterben ließ. Innerhalb weniger Stunden sank das Thermometer von etwa 15 Grad auf den Gefrierpunkt ab.

Im Regnitztal und in der Fränkischen Schweiz waren nahezu alle Straßen von umgestürzten Bäumen blockiert. Ähnlich sah es auf der Autobahn München-Hof aus, wo sich zahlreiche Autos in den plötzlich in die Fahrbahn geschleuderten Bäumen verfingen. Es gab hohen Sachschaden, Menschen wurden verletzt. Am Hienberg, auf der Autobahnstrecke nach Bayreuth, wurde ein Lastwagenanhänger vom Sturm buchstäblich von der Fahrbahn weggeblasen.

In Bayreuth rollte eine Sturmböe das 70 Meter lange und 13 Meter breite flache Aluminiumdach des Altersheims der Inneren Mission auf und schleuderte es hundert Meter weit fort. In der benachbarten Stadt Kulmbach wurde das tonnenschwere Dach des neuen Mädchengymnasiums weggewirbelt. Schwere Schäden richtete der Sturm auch in Unterfranken an.

Drei Tote in Nordbayern

Bisher forderte der Sturm in Nordbayern drei Todesopfer: Von umstürzenden Bäumen wurden in Spardorf bei Erlangen ein 62jähriger Spaziergänger und in Münchsteinach im Landkreis Neustadt a. d. Aisch ein 35 Jahre alter Arbeiter erschlagen. In Neumarkt in der Oberpfalz wurde eine 82 Jahre alte Frau unter den Trümmern einer eingestürzten Steinbaracke begraben.

Ähnlich war die Lage in Oberbayern: die Münchner Feuerwehr musste pausenlos umgestürzte Bäume wegschaffen. Blinden Alarm löste ein Anrufer aus, der meldete, dass unter einem abgedeckten Dach im Westen der Stadt spielende Kinder begraben seien.

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