27. September 1967: Warten wird belohnt

27.9.2017, 07:00 Uhr
27. September 1967: Warten wird belohnt

© Ulrich

Für die Betroffenen mag das einige Unannehmlichkeiten bringen, für viele Anwärter auf einen Telephonanschluß bedeutet es jedoch das Ende einer harten Geduldsprobe. 120 Antragsteller im Bereich der neuen Vermittlungsstellen St. Peter, deren Einzugsgebiet vom Platz der Opfer des Faschismus bis zur Wöhrder Wiese und von der Allersberger Straße bis zum Pulversee reicht, erhielten bereits den erbetenen Apparat. Weitere 80 müssen sich noch etwas gedulden, bis Anschlußleitungen zu ihren Häusern verlegt sind.

Merklich „Luft“ gibt es bei der bisherigen Vermittlungsstelle Süd. Hier werden etwa 800 Rufnummern frei, die auf den Raum zwischen Bahnlinie-Rangierbahnhof, Gibitzenhof- und Allersberger Straße entfallen. In etwa sechs Wochen sollen die ersten neuen Anschlüsse hergestellt werden. Bis zum Frühjahr hofft die Post, alle 800 Anwärter bedienen zu können. Weitere 400 müssen noch länger warten. Ein Ende dieses Zustandes zeichnet sich jedoch ab: noch in diesem Jahr schaltet sich die im Bau befindliche Vermittlungsstelle „St. Leonhard“ in der Schneppenhorststraße ein, dann folgen Steinbühl in der Gibitzenhofstraße und Eibach, Heidestraße. Damit soll – zumindest in Nürnberg – die größte Telephonmisere fürs erste behoben werden.

Für den neuen Bau an der Herbartstraße gab die Post zwei Millionen aus. 2,7 Millionen kostete die technische Einrichtung für zunächst 5.000 Rufnummern. Weitere 3.500 Anschlüsse können dazu geschaltet werden. Dafür sind noch einmal 1,1 Millionen nötig. In etwa 30 Jahren könnte die Vermittlungsstelle St. Peter 11.000 Rufnummern verkraften.

Neben der Ortsvermittlung ist in dem Gebäude auch eine zentrale Fernsprechentstörungsstelle untergebracht, die 260.000 DM erforderte. Sie wird in einigen Wochen die Arbeit aufnehmen und der bisher einzigen Störungsstelle Karolinenstraße die Hinweise aus den Bereichen abnehmen, in denen die Rufnummern mit 4 und 5 beginnen.

Im Ortsnetz Nürnberg-Fürth gibt es jetzt rund 83.000 Fernsprechanschlüssen und 25 Ortsvermittlungsstellen. Um die Jahrtausendwende wird mit 250.000 Telephonbesitzern und 40 Ortsvermittlungsstellen gerechnet.

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