29. Oktober 1968: Ehrenmal geschändet

29.10.2018, 07:00 Uhr
29. Oktober 1968: Ehrenmal geschändet

© Launer

Ob es sich in beiden Fällen um die gleichen Täter handelt, steht noch nicht fest. Obwohl die Kriminalpolizei sofort ihre Ermittlungen aufgenommen hat, konnten die Beamten noch keine konkrete Spur finden.

Auf die erst vor zwei Jahren errichtete Gedenkstätte der „21er“ war bereits im Januar dieses Jahres ein Anschlag verübt worden. Damals wurden die bronzenen Kranzhalter aus ihrer Verankerung gerissen. Der Täter konnte bisher von der Polizei noch nicht ermittelt werden. „Wir lassen uns das nicht mehr bieten“, erklärte gestern der Vorsitzende der Regimentskameradschaft Matthias Ritthammer. „Wir haben sofort Anzeige erstattet und eine Belohnung von 200 Mark für Hinweise aus der Bevölkerung ausgesetzt.“

Ablösung ausgenutzt

Nach den Vorfällen am Wochenende, bei denen Mitglieder der Außerparlamentarischer Opposition und der „Rockers“ das Standkonzert des Musikkorps IV der Bundeswehr anläßlich des Regimentstages der „21er“ gestört hatten, waren weitere Übergriffe befürchte worden.

Die Regimentskameradschaft bat deshalb das Polizeirevier 4, ein waches Auge auf die Gedenkstätte in der Adlerstraße zu werfen. Einen günstigen Augenblick bei der Ablösung einer Streife benutzten dann die Unbekannten, die am Tag zuvor niedergelegten Kränze des Oberbürgermeisters, des Bundesverteidigungsministeriums und der Kameradschaft zu zerstören.

Sowohl der OB als auch die Bundeswehr und die „21er“ haben Anzeige erstattet. Ob die gleichen Täter auch das Ehrenmal im Luitpoldhain beschmiert haben, müssen die Untersuchungen der Kripo ergeben. Die Unbekannten pinselten in roter Ölfarbe folgende Parolen auf die Steine der Gedenkstätte: „Alle Macht den Rockers. Zerschlagt die Bundeswehr! Es lebe die Kommune 13.“

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