3. Oktober 1967: Geld für viele Kinder

3.10.2017, 07:00 Uhr
3. Oktober 1967: Geld für viele Kinder

© Ulrich

Die Zooverwaltung hat an die großen und kleinen Sammler jedoch eine Bitte: sie sollen nur Früchte auflesen, die von selbst herabgefallen sind.

Die Gründe, die Verwalter Richard Cunow dafür nennt, klingen einleuchtend: in freier Wildbahn suchen sich die Tiere nur das Beste aus. Deshalb müssen sie auch in der Gefangenschaft mit einwandfreien Kastanien und Eicheln versorgt werden. Früchte aber, die von den Bäumen mit Knüppeln oder Steinen heruntergeschlagen werden, sind selten ausgereift und fangen in kurzer Zeit zu schimmeln an.

Der Futterfachmann Cunow empfiehlt seinen Lieferanten auch, die Eicheln und Kastanien nicht zusammenzurechen, sondern einzeln aufzuklauben. „Wir können nur erstklassiges Futter annehmen. Deshalb sollten die Sammler in ihrem eigenen Interesse darauf bedacht sein, daß sie ihre Ware trocken lagern, bis sie sie zu uns bringen“, sagte er.

Schon gestern, am ersten Annahmetag, rückten viele Kinder mit prallgefüllten Säcken im Betriebshof an. Sie lieferten vorwiegend Kastanien ab. „Es gibt nur alle drei bis vier Jahre eine gute Eichelmast. In diesem Jahr ist nicht allzuviel zu erwarten“, meinte der Verwalter. Er befürchtet deshalb auch, daß das Quantum von 22.000 Kilo Eicheln und Kastanien aus dem Vorjahr heuer nicht erreicht wird. Vielleicht belehren ihn die Buben und Mädchen eines Besseren.

Auf die Frage „Weshalb sammelst du Kastanien und Eicheln?“ gibt es die verschiedensten Antworten. „Mit dem Geld kann ich meiner Mutti ein schönes Weihnachtsgeschenk kaufen“, meinte stolz der achtjährige Andreas aus Nürnberg. Der neunjährige Erwin aus Fürth will vor allem sein Taschengeld vermehren: „Damit kann ich doch prima auf die Fürther Kirchweih geh‘n.“ Die meisten kleinen Lieferanten aber wollen den Tieren helfen. „Die Leute vom Zoo haben dafür doch keine Zeit, weil sie die Tiere beschützen müssen.Deshalb mache ich es“, erklärte die neunjährige Gerta aus Reichelsdorf.

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