6. Juli 1967: Wissenschaftliche "Brandstiftung"

6.7.2017, 07:38 Uhr
6. Juli 1967: Wissenschaftliche

© Gerardi

Das stellte sich gestern bei einem wissenschaftlichen "Abbrandversuch" an dem freistehenden Haus Hinterhof Nr. 22 heraus, den das Institut für Wärme- und Brennstofftechnik der Technischen Hochschule Braunschweig im Auftrag des Bundeswohnungsbau- und des Bundesinnenministeriums durchführte. Die Brandforschung steckt nämlich noch in den Kinderschuhen und wurde bisher mehr oder weniger empirisch betrieben.

In das für den Hafenbau geräumte Gebäude hatte man an die 70 Thermoelemente eingebaut, die auf Meßinstrumenten den Temperaturverlauf in allen Gebäudeteilen fortlaufend selbsttätig aufzeichneten. Um 9.15 Uhr betätigte sich die städtische Feuerwehr ausnahmsweise als Brandstifterin und zündete den Dachstuhl an. Erst eine Stunde später stürzte er in sich zusammen und dann fraß sich das Feuer allmählich über das Treppenhaus in die unteren Geschosse und schwelte bis in die späten Nachmittagsstunden weiter.

Zu dem Versuch hatten sich zahlreiche Vertreter von Ministerien, Feuerwehren und anderen interessierten Dienststellen eingefunden, die viel Geduld aufzubringen hatten. Die Experten beobachteten die einzelnen Phasen des Brandes aufmerksam, den die Gelegenheit zu einem derartig lehrreichen Experiment bietet sich nicht alle Tage.

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