7. Oktober 1968: Im Rekordtempo zur Zugspitze

7.10.2018, 07:00 Uhr
7. Oktober 1968: Im Rekordtempo zur Zugspitze

© Kammler

Der Ansturm über den Friedrich-Ebert-Platz und Ziegelstein, der alle bisherigen Grenzen sprengte, setzte schon am frühen Morgen ein. Die Frühaufsteher wollten die Boeing 727 der Pan American nach Berlin erwischen, die Daheimbleibenden interessierte von Anfang an die atemberaubende Akrobatik der berühmten Burda-Staffel und die tollkühnen Lufttricks des Kunstfliegers Norbert Holzberger.

7. Oktober 1968: Im Rekordtempo zur Zugspitze

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Einige Vorsichtige, die mit der Lufthansamaschine Boeing 737 zur Zugspitze und zum Watzmann starteten, schlossen noch schnell eine Versicherung ab. „Und wer bekommt das Geld, wenn meine Frau und ich abstürzen“, fragte ein Fluggast. „Natürlich ihre Kinder, ihre Eltern oder wer sonst erbberechtigt ist“, lautete die Antwort.

7. Oktober 1968: Im Rekordtempo zur Zugspitze

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Alle Bedenken waren vergessen, als der 55jährige Polizeihauptwachtmeister Georg Wiesner aus den Bergen zurückkehrte. „Ich hatte beim Start etwas Lampenfieber, weil es mein erster Flug war. Aber ich muß sagen, daß ich bisher viel versäumt habe. Das Wetter war einfach phantastisch. Auf den Bergen konnte man jede einzelne Almhütte ausmachen“, erzählte er begeistert. Währenddessen wurden die Zuschauer von Herbert Lehnort unterhalten. Wer sich damit noch nicht zufrieden gab, der lauschte begeistert den Klängen des Rundfunktanzorchesters Steff Lindemann und der Adelsdorfer Knabenkapelle sowie den Sketsch' der zwei „Peterlesboum“, die einen Querschnitt aus ihren eigenen Kompositionen boten.

Zufrieden kehrten die Zuschauer und Fluggäste heim. Fahrtzeiten vom Flughafen bis zum Hauptbahnhof von einer dreiviertel Stunde und mehr nahmen sie gern in Kauf, denn: „So ein Flugtag ist schon ein einmaliges Erlebnis“, war allenthalben zu hören. Die Zuhörer hatten ihre Liebe noch zu einem anderen „Vogel“ entdeckt: zum „Hansa Jet“ der Hamburger Flugzeugbau-GmbH. Diese Maschine, von Düsen angetrieben, schafft mit ihren maximal sieben Passagieren 800 Kilometer in der Stunde. Der Nachteil: sie kostet vier Millionen DM.

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