8. November 1967: Ein Heim für große "Vögel"

8.11.2017, 07:00 Uhr
8. November 1967: Ein Heim für große

© Gerardi

Die Direktion knüpft an die kostspielige Herberge die Hoffnung, daß recht viele Gäste einkehren werden.

8. November 1967: Ein Heim für große

© Gerardi

Die „Lufthansa“ hat bereits die ganze Halle gemietet, in der sie vorerst die beiden Abendmaschinen aus Düsseldorf und Frankfurt (eine Fokker-Friendship und eine Vickers Viscount), im Frühjahr aber schon Strahlflugzeuge abstellt. Die Flughafen GmbH hat sich, wie Direktor Helmut Müller-Gutermann betonte, mit dem Bau einer Großflugzeughalle Zeit gelassen, bis diese Einrichtung von der „Lufthansa“ für ihre Düsenmaschinen gefordert worden ist. In zwei Jahren entstand aber ein Werk, das vor den gestrengen Augen fachkundiger Gäste bestehen kann: die Halle ist 75 Meter hoch, 50 Meter tief und erreicht mit ihren 14 Meter hohen Toren die Maße eines viergeschossigen Wohnhauses.

„Jetzt besteht kein Hindernisgrund mehr, das Streckennetz nach Nürnberg weiter so auszubauen, wie es unsere Wirtschaft schon lange „erwartet“, meinte Bürgermeister Franz Haas, der Aufsichtsratsvorsitzende der Gesellschaft. Er wandte sich vor allem an die Lufthansa mit der Bitte, die Interessen der nordbayerischen Wirtschaft besser als bisher zu berücksichtigen und weitere Flugdienste und neue Linien einzurichten, zumal sie mit 21 Strahlflugzeugen vom Typ Boeing 727 dazu in die Lage versetzt wird.

Als einen bedeutsamen Abschnitt in der Nürnberger Entwicklung feierte Staatssekretär Franz Sackmann vom bayerischen Wirtschaftsministerium die große Halle, wie er überhaupt ein günstiges Zeichen darin erblickte, wenn alle Flughäfen ewigen Baustellen gleichen. Für den Höhenflug in Nürnberg brauchte er nur zwei Zahlen zu nennen: in zehn Jahren ist die Zahl der Fluggäste von 56.000 auf 345.000 gestiegen.

Unter den Klängen der Adelsdorfer Knabenkapelle öffnete der Staatssekretär zusammen mit dem Bürgermeister das Tor der Halle und damit hoffentlich wieder ein Stück vom Tor zur Welt.

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