BMW-Sammler aus Nürnberg eröffnet eigene Ausstellung

7.5.2016, 05:54 Uhr
BMW M1: Er ließ (und lässt) seit 1987 die Herzen der meisten Auto-Enthusiasten höher schlagen.

BMW M1: Er ließ (und lässt) seit 1987 die Herzen der meisten Auto-Enthusiasten höher schlagen.

Über 60 Fahrzeuge von BMW, von 1929 bis zur heutigen Zeit sowie 25 BMW-Motorräder und 50 in Nürnberg produzierte Modelle geben einen Überblick diverser BMW Fahrzeuge aller Zeitepochen. Dafür reist der 44-jährige Nürnberger seit Jahren rund um die Welt, hat bereits über 20.000 Arbeitsstunden und viel Geld für dieses Projekt verwendet.

Von Kindesbeinen an waren für Christian Silberhorn der Club, Autos und Motorräder Herzensangelegenheiten. Der gebürtige Nürnberger lebt in Fischbach, ist verheiratet, Vater von drei Kindern, und als Unternehmer in der Gastronomie sowie der Immobilien- und Baubranche tätig.

Mit dem Erwerb seines ersten Oldtimers ging er zunächst einmal "fremd". Er kaufte sich einen Firebird in den Vereinigten Staaten. Es war nicht das letzte Fahrzeug, das er in irgendeiner Scheune an der Ostküste oder Westküste der USA oder in anderen Teilen der Welt entdeckte und mitnahm – es waren fortan aber nur noch BMW Fahrzeuge.

Aushilfe beim BMW Museum in München

"Manchmal muss man Geduld haben und nicht locker lassen, dann bekommt man den Wunscholdtimer auch noch nach drei Jahren ständigen Nachbohrens", erzählt Silberhorn schmunzelnd und ergänzt: "Wissen Sie, wenn man Geld hat, kann sich jeder alles Mögliche kaufen, aber es gibt gewisse Fahrzeuge, die kriegst du nur, wenn du im inneren Zirkel der Sammler bist, wenn du authentisch und ehrlich bist." Aus seiner Sammlung hat Christian Silberhorn sogar schon mal dem BMW Museum in München aushelfen können. In diesen Tagen ist er wieder dort – und holt sich für die Ausstellung das andere Ende der Automobilepochen, einen BMW i8.

Silberhorn: "Und irgendwann stellt sich die Frage, was machst du mit den vielen Fahrzeugen?" Das war jener Moment, wo er sich aufmachte, in Deutschland, aber auch im Ausland, Fahrzeugmuseen anzuschauen, um sich inspirieren zu lassen.

"Ich möchte den Leuten etwas Interessantes bieten, die passenden Szenerien zu den Oldtimern visualisieren." Christian Silberhorn hat deshalb nicht vor, Fahrzeuge einfach nebeneinander ohne jeden historischen Bezug zu präsentieren. "Szenerie bedeutet für meine Ausstellungshalle, dass man den ausgestellten Fahrzeugen ein historisches Gesicht beigibt, zum Beispiel Trümmer im Hintergrund, wenn es sich um einen BMW-Nachrichtenkübelwagen mit aufgeschweißter Kabeltrommel aus dem Weltkrieg handelt", so Silberhorn.

Keine "08-15-Halle"

Aus dieser Zeit besitzt er auch eine Zündapp, die unter Rommel in Afrika eingesetzt wurde – mitsamt Maschinengewehr. Zu der Ausstellung gehören aber auch über 75 Motorräder aller Epochen, 50 davon in Nürnberg produziert. Diese Modelle sind ebenfalls keine Leihgaben, sondern Eigentum von Silberhorn. "Nicht so viele wie im Museum Industriekultur, aber doch viele, die durchaus sehenswert sind, und einige davon hat selbst das Museum Industriekultur nicht."

Christian Silberhorn will keine "08-15-Halle". Vielmehr wird die Backsteinfassade des rund sechs Millionen Euro teuren Ausstellungsgebäudes die 20er und 30er Jahre der Industriekultur symbolisieren, und die riesigen Glaselemente und Stahlträger sollen die Verbindung des Alten mit dem Neuen darstellen. Das Gebäude wird in der Georg-Silberhorn-Straße stehen, unweit des Hotels Silberhorn.

Sein jüngstes Gespräch im Stadtplanungsamt am vergangenen Montag sei gut verlaufen. Silberhorn: "Wir haben die Probleme zur Zufriedenheit aller lösen können – das Projekt kann nun auf den Weg gebracht werden." Und dann sagt er noch: "Ich denke, BMW sollte glücklich darüber sein, dass es so einen Verrückten in Nürnberg gibt, der so etwas macht."
 

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