Burgstaller und Nikci: Zwei Hoffnungsträger im Wartestand

2.2.2015, 08:00 Uhr
Gemeinsamer Neuanfang: Guido Burgstaller (links) und Adrian Nikci wollen beim Club ihre Karriere wieder in Schwung bringen.

© Zink Gemeinsamer Neuanfang: Guido Burgstaller (links) und Adrian Nikci wollen beim Club ihre Karriere wieder in Schwung bringen.

Während sich die künftigen Kollegen auf dem Max-Morlock-Platz gegen Viktoria Pilsen abmühten, schwitzten Guido Burgstaller und Adrian Nikci nebenan im Kraftraum. Für die beiden Neuzugänge des 1. FC Nürnberg standen am Samstag zunächst Fitness- und Lauftests auf dem Dienstplan. Und wie es scheint, dürfte es auch noch einige Zeit dauern, bis das Duo dem Zweitligisten wirklich weiterhelfen kann.

„Ich erhoffe mir da im ersten Moment nicht allzu viel“, formulierte selbst Trainer René Weiler seine Erwartungen an die Wintertransfers Nummer zwei und drei betont vorsichtig. Im Gegensatz zur Freiburger Leihgabe Sebastian Kerk, die Weilers Wunsch nach Stammelf-Potenzial erfüllen dürfte, betrachtet der Coach Burgstaller und Nikci mangels Spielpraxis zunächst allenfalls als „Erweiterung“ seines Kaders, die „neue Möglichkeiten in der Offensive“ biete. „Es geht in erster Linie darum, dass sie den Rhythmus finden, sich reinknien und wieder auf ein Niveau kommen, das sie früher schon einmal hatten, aber in den letzten Monaten nicht mehr erreichten“, sagte Weiler.

Burgstaller etwa sah sich bei Cardiff City als Opfer eines Trainerwechsels. Ole Gunnar Solskjaer, der den 25-Jährigen von Rapid Wien nach Wales gelockt hatte, trat beim Premier-League-Absteiger nach sieben Spielen zurück, Nachfolger Russel Slade konnte mit dem Österreicher nichts anfangen. „Er hat mich abgesägt, ohne mich gesehen zu haben“, klagte Burgstaller. Nun ist er froh, „dass ich hier eine neue Chance bekomme“.

Eine neue Chance, darauf hofft auch Nikci, den in seiner Karriere immer wieder gesundheitliche Probleme zurückwarfen. 2012 litt der Schweizer nach seinem Wechsel vom FC Zürich zu Hannover 96 an einer Hirnhautenzündung. „Das war damals auch nicht ganz ungefährlich“, erinnert sich Nikci an die unter Umständen lebensbedrohliche Erkrankung.

Nikci: "Schritt für Schritt herankämpfen"

Am 10. Dezember nun musste sich der von Hannover erst an den FC Thun und dann an Young Boys Bern ausgeliehene Flügelflitzer einer Leistenoperation unterziehen. „Alles ist gut verlaufen“, versicherte Nikci, auch erste Belastungstests seien positiv ausgefallen.

Dennoch müsse er zunächst den Trainingsrückstand aufholen und sich „Schritt für Schritt an die Mannschaft herankämpfen“. Allzuviel Zeit bleibt dem 25-Jährigen freilich nicht. Sein Vertrag ist vorerst bis Saisonende befristet, dann muss sich der Club entscheiden, ob er Nikci mittels Option für zwei weitere Jahre an sich bindet.

Etwas mehr Planungssicherheit besitzt Burgstaller, der am Valznerweiher bis 2017 unterschrieben hat. Auch er will aber natürlich „so schnell wie möglich hundertprozentig fit werden und die Mannschaft und die Philosophie des Trainers kennenlernen“.

Der offensiv flexibel einsetzbare Angreifer könnte sich nicht nur fußballerisch als belebendes Element erweisen. Burgstaller beschreibt sich zwar als „ganz ruhigen, zurückhaltenden Typen“, gesteht aber auch schmunzelnd ein: „Auf dem Platz kommt manchmal die Drecksau raus. Ich lass’ mir eben nicht alles gefallen und will immer gewinnen. Das ist einfach meine Mentalität.“ Und prinzipiell nicht die schlechteste Voraussetzung, um in Nürnberg Fuß zu fassen. Auch wenn es vielleicht noch etwas dauern sollte.

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