Cebal-Areal: Neuer "Innovationsmarkt" für Schweinau

4.2.2018, 09:56 Uhr
Auf demehemaligen Cebal-Geländes in Schweinau entsteht schon bald ein Edeka-Center mit 2500 Quadratmetern Verkaufsfläche.

© Oliver Acker, www.digitale-luftbilder.de Auf demehemaligen Cebal-Geländes in Schweinau entsteht schon bald ein Edeka-Center mit 2500 Quadratmetern Verkaufsfläche.

Ein begrüntes Dach, eine Fassade, die stellenweise aus hinterleuchtetem Polycarbonat - ähnlich der Hülle der Allianz-Arena in München - besteht, teilweise ebenfalls begrünt ist und davor sieben Meter hohe, vorgesetzte Holzstelen. Schon auf den ersten Blick sollen Kunden sehen, dass der neue Edeka-Standort an der Kurt-Triest-Straße 5 kein Supermarkt wie jeder andere sein will.

Hinter der ausgefallenen Form, für die das Nürnberger Büro Glöckner³ Architekten verantwortlich zeichnet, steckt aber mehr als nur der Wunsch, sich von der langweiligen "Schuhkarton-Architektur" vieler anderer Supermärkte abzuheben. Die verwendeten Materialien, eine Photovoltaikanlage und Betonkernaktivierung verschaffen dem Gebäude auch die Gold-Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB). "Es wird ein Nullernergie-Haus, da auch im Inneren die entsprechende Technik zum Einsatz kommt", erklärt Susanne Wolf.

Nachhaltigkeit im Blick

Laut der Projektentwicklerin geht es dem Unternehmen dabei gar nicht in erster Linie darum, die Energie- beziehungsweise Betriebskosten zu minimieren. Man wolle vor allem zeigen, dass man nicht nur beim Sortiment, sondern eben auch bei den Filialen selbst großen Wert auf Nachhaltigkeit legt, sagt Susanne Wolf. Der neue Supermarkt in Schweinau sei daher bereits der zweite Standort in Nürnberg, der DGNB-zertifiziert ist, und dürfte, so Susanne Wolf, wohl nicht der letzte bleiben: "Auf das Thema Nachhaltigkeit achten wir auch bei allen künftigen Projekten".

So soll der neue Edeka in Schweinau aussehen.

So soll der neue Edeka in Schweinau aussehen. © Glöckner³-Architekten

Im Inneren des 15 Millionen Euro teuren Bauwerks setzt das Unternehmen vor allem auf Barrierefreiheit: Breitere Gänge, niedrigere Regale und verschiedene Spezialeinkaufswagen sollen älteren Kunden ebenso das Leben erleichtern wie Rollstuhlfahrern oder Müttern mit Kindern. Leselupen an den Einkaufswagen und 170 eben-erdig vorgelagerte, extra breite Stellplätze sind ebenfalls Teil des Konzepts. Der Supermarkt, der ab Februar auf dem Cebal-Gelände entsteht, ist der zweite "Markt der Generationen" der Edeka-Gruppe in Nürnberg.

Abgerundet wird das Angebot unter dem Dach des Vollsortimenters durch eine integrierte Bäckerei und ein Marktrestaurant. Vor dem Neubau ist eine sogenannte Emma-Box vorgesehen. Die Anlage, die mit vielen Fächern einer DHL-Packstation ähnelt, erlaubt Kunden, Lebensmittel und andere Artikel online einzukaufen und nach Ladenschluss oder auch an Sonn- und Feiertagen abzuholen.

Eröffnung im Dezember

Die Eröffnung des Edeka-"Inovationsmarkts" ist laut Susanne Wolf bereits für Dezember 2018 geplant. Verglichen mit der bisherigen Historie des Projekts, ist das aber ein Klacks. Die ersten Pläne des Unternehmens, auf dem 7500 Quadratmeter großen Grundstück einen Vollsortimenter-Supermarkt zu errichten, datieren bereits mehr als zehn Jahre zurück. Aus Sorge, dass der Standort dem Einzelhandel im weiteren Umfeld zu stark zusetzen könnte, hatte die Stadt Nürnberg allerdings lange auf die Bremse gedrückt.

Während hier nun in einigen Tagen die Bagger rollen, dauert der Stillstand auf dem Rest des ehemaligen Cebal-Geländes bis auf weiteres an. 4000 Quadratmeter des früheren Gewerbeareals zwischen Gustav-Adolf-Straße, Schweinauer Hauptstraße und der Bahnlinie Nürnberg-Schnelldorf gehören der Firma BMW. Sie will dort zwar eine Niederlassung errichten, weil sie den Standort an der Regensburger Straße wegen des Ikea-Neubaus 2019 aufgeben muss. Doch obwohl ihm der Niederlassungsleiter Anfang 2017 einen baldigen Bauantrag angekündigt habe, so Baureferent Daniel Ulrich, sei bislang nichts passiert.

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