Das «Gutmann am Dutzendteich» wurde eingeweiht

Es wird wohl noch ein Weilchen dauern, bis der neue Name «Gutmann am Dutzendteich» den Nürnbergern in Fleisch und Blut übergegangen ist. Für die meisten ist und bleibt’s «das Wanner». Dort wandert seit 18. Juli fränkische Kost über den Tresen. Offiziell eingeweiht wurde das Traditionslokal erst jetzt - mit rund 250 Gästen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Kultur und Nachbarschaft.

Und die waren angetan von der Verwandlung vom Café im Schmuddelchic zum generalsanierten Gasthaus im Landhausstil. Gut zwei Millionen hat die Brauerei Gutmann in die Hand genommen - mehr, als sie anfangs einkalkuliert hatte. Am Ende kam ein traditionelles Wirtshaus heraus, «das war unser Plan», sagte Florian Brendel, der mit seinen Ansbacher Kompagnons Peter Hahn, Hermann Hüttinger, Manfred Metz, Martin Riedel und Fritz Gutmann junior das «Gutmann» betreibt.

Großartig sei es geworden, schwärmte der Landtagsabgeordnete Hermann Imhof (CSU). Er hat die Entwicklung unmittelbar erlebt, weil er in der Nähe wohnt. Das Lokal liege auf seiner Joggingstrecke. Persönliche Erlebnisse verknüpft auch Pfarrer Hans-Eberhard Rückert, der das Wirtshaus mit Dekan Alfred Raab eingeweiht hat, mit dem Lokal. Schon als Kind sei er immer wieder sonntags mit seinen Eltern zum Dutzenteich marschiert. Im Wanner «hamm mir Kinder dann a Limo grichd und manchmal a Broadwoschd-Weggla».

Mit Bratwürsten speisten die neuen Wirte, die seit Jahren gemeinsame Sache machen und unter anderem die Ansbacher Kammerspiele führen, ihre Gäste nicht ab. Küchenchefin Michaela Mödl, die vorher im Marientorzwinger und im Tucherhof gekocht hat, kredenzte Klassiker: Bierbrotsuppe, Schäufele und Topfenmousse. OB Ulrich Maly (SPD) war schon wieder weg, als Verwaltungsmitarbeiter, Stadträte und Unternehmer noch ordentlich zulangten.

Gesehen wurden: Siegfried Schneider, Vizepräsident des 1. FC Nürnberg, Umweltbürgermeister Klemens Gsell (CSU), Gerhard Danzl, Chef der Nürnberger Bereitschaftspolizei, und Vorgänger-Wirt Pino Fusaro. «Da kommen Erinnerungen hoch. Aber ich habe gelernt loszulassen», sagte Fusaro, der eben den Jakobsweg hinter sich gebracht hat. Eine Rückkehr in die Gastronomie kann sich der 44-Jährige nicht vorstellen. Sein nächstes Ziel ist in der Tat weit weg von Zapfhahn und Co.: Fusaro will in ein Beduinenzelt in die Wüste Sinai.