Das "ROK" beerbt die Großraumdisco "Planet"

7.11.2014, 06:00 Uhr
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© Sabine Ebinger

"Der Begriff steht für Party machen, Ausgehen, Feiern", sagt Hanno Schuster, der frühere Betreiber des "Planet". "ROK" ist deutlich kleiner als das "Planet", so der 40-Jährige: "Großraumdiscos sind nicht mehr zeitgemäß. Wir setzen auf das Club-Konzept, es wird ein bisschen elitärer und hochwertiger." Das heißt: Getanzt wird in zwei Räumen im Erdgeschoss, im ersten Stock gibt es einen großen Lounge-Bereich mit Bar und Gastronomie.

In den Räumen werden gerade die Wände gestrichen, alte Anlagen und Mobiliar herausgerissen, neue Toilettenanlagen installiert - Anfang Dezember ist die Eröffnung geplant. Hanno Schuster wird mit Alessandro Selce und Luca Fratoni, welche die Pizzeria Ciao in der Schweiggerstraße und die Cocktailbar Kontiki betreiben, die neue Location aufziehen. Der Vermieter des Gebäudes habe sie zusammengebracht, berichtet Selce: "Wir hatten beide ein ähnliches Konzept und die gleichen Vorstellungen."

Zwei Ideen werden im einstigen "Planet" verwirklicht: Zum einen die Disco "ROK", die nur samstags und vor Feiertagen aufmacht. Und da ist noch ein 500 Quadratmeter großer Raum im ersten Stock, der jederzeit buchbar ist. "Dort ist Platz für Kleinkunst, Firmenfeiern und Events. Es gibt eine Bühne, der Raum kann aber auch für Hochzeitsfeiern komplett bestuhlt werden", sagt Schuster.

Der Ausschuss für Recht, Wirtschaft und Arbeit hat sich am Mittwoch mit dem Thema befasst: Die CSU fordert, die Anwohner vor lärmenden Nachteulen besser zu schützen. Dies will auch der Vorstadtverein Nürnberg-Nord. So meint der Vorsitzende Tobias Schmidt: "Man braucht Party-Areale in der Stadt. Es muss allerdings ein ordentliches Miteinander mit den Anwohnern geben." Seine Vorschläge: "Wir wollen eine Alkoholverbotszone und wieder eine Sperre der Martinstraße." Zudem müsse man sich um das Thema Müll kümmern: "Wir brauchen bessere Reinigungsintervalle."

Die Sorgen der Anwohner

Blick zurück: Nach Anwohnerbeschwerden über Lärm und Vandalismus reagierte die Stadt im Jahr 2012 mit einer ungewöhnlichen Maßnahme und sperrte nachts am Wochenende die Martinstraße. Disco-Besucher mussten einen anderen Weg zur U-Bahn-Station gehen. Diese Sperrung samt Sicherheitspersonal werde man künftig wieder organisieren, so Hanno Schuster. Und auch die Feiern speziell für Schüler, die es früher zweimal monatlich gegeben hat, will man künftig nur noch viermal im Jahr anbieten - nach diesen Feiern hatten sich oft die Anwohner über Radau beschwert. "Das haben wir im Interesse der Anwohner entschieden", meint Schuster.

Das Ordnungsamt habe die Anwohner im Blick, betont hier auch Amtsleiterin Katrin Kurr: "Da sind wir sensibilisiert." Erst wenn die neuen Betreiber die nötigen Konzessionen beantragen, könne man ins Detail gehen: Beispielsweise welches Publikum man anspricht oder wie viele Gäste dort feiern können. Kurr sagt: "Wir sprechen die Probleme an und entwickeln dann gemeinsame Lösungen."

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