Der Kosbacher Altar erzählt

14.9.2008, 00:00 Uhr
Der Kosbacher Altar erzählt

© Bernd Böhner

In fachkundigen Führungen berichten Denkmalpfleger über die Aufgaben und Tätigkeiten der Denkmalpflege. Archäologen, Restauratoren und Handwerker, demonstrieren ihre Arbeitsweisen und lenken den Blick auf Details, die einem ungeschulten Auge verborgen bleiben. Aus Anlass dieses Tages werden die Funde aus dem Keltengrab bei Kosbach und dem «Kosbacher Altar» heute erstmals (und für die folgenden sechs Wochen) fast vollständig gezeigt.

Der Grabhügel diente den Kelten in der Hallstatt- und Frühlatènezeit (800 bis 500 vor Christus) mehrfach als Grabstätte. Neben Schmuck - unter anderem sind bronzene Hals- und Armringe, Perlen und Schlangenfibeln erhalten - bekamen die Verstorbenen Waffen und Tongefäße mit ins Grab. Nach 500 v. Chr. wurde dem Hügel der «Kosbacher Altar» hinzugefügt: eine einmalige Steinsetzung, auf der möglicherweise bei Bestattungsfeierlichkeiten Geschenke niedergelegt wurden.

Als Waldarbeiter 1913 bei Rodungsarbeiten am Rande des Hügels zwei Armreifen aus Bronze gefunden hatten, entschloss sich der Erlanger Pfarrer und Privatgelehrte Dr. Rudolf Herold zu einer ersten, sehr erfolgreichen Ausgrabung. Seit ihrer Restaurierung im Jahre 1980 sieht die Anlage wieder ungefähr so aus wie in den Jahren um 500 vor Christus. pm