Die U-Bahn brennt: Nürnberger Retter proben Ernstfall

7.4.2017, 20:13 Uhr
Mit Tragen mussten Dutzende Verletzte aus dem Automatikzug der U-Bahn getragen werden.

© Roland Fengler Mit Tragen mussten Dutzende Verletzte aus dem Automatikzug der U-Bahn getragen werden.

Dichte Rauchschwaden wabern über der U-Bahn-Station am Nordwestring, panische Schreie dringen nach oben, Alarmgeheul hallt im Untergrund. Unten das Desaster: Flammen fressen sich durch den Zug, der zwischen zwei Stationen stecken geblieben ist, Fahrgäste fliehen in die Dunkelheit des Tunnels. Ein absoluter Katastrophenfall für die Nürnberger Feuerwehr und die VAG - zum Glück alles nur eine Übung.

Hier gibt's die Bilder von der Übung:

Die dafür war täuschend echt: Eine Nebelmaschine räucherte die Röhren ein. Freiwillige mit Rollstühlen, geschminkten Schürf- und Platzwunden simulierte das Drama. Die Station Nordwestring ist noch nicht in Betrieb, perfekt geeignet also für den Testlauf. Rund 60 Feuerwehrleute und mehrere Mitarbeiter der VAG übten neue Notfallpläne ein. Unter anderem wurde getestet, wie gut die Funkverbindung unter der Erde funktioniert.

Mit Sauerstoffgerät, Kopflampen und Tragen tastete sich die Feuerwehr zum Unglücksort vor. Sie beruhigten panische Passagiere und führten sie ans Tageslicht, Schwerverletzte wurden mit einem Schienenwagen gerettet. Außerdem wurde der Kampf gegen die Flammen simuliert. Nach knapp einer Stunde wurde die Übung erfolgreich beendet.

Vor der Übung hatte die VAG bereits die Brandmeldeanlagen der U-Bahn-Station und des fahrerlosen Zuges getestet.

Das so ein Fall tatsächlich eintritt, sei unwahrscheinlich. "Grundsätzlich wird eine U-Bahn auch bei einer Brandmeldung noch in den nächsten Bahnhof einfahren, um eine Selbstrettung der Fahrgäste und eine schnelle Brandbekämpfung zu ermöglichen", teilt Thomas Schertel, Pressesprecher der Nürnberger Feuerwehr, mit. Zudem gebe es in den Tunnels und an den Zügen wenig brennbares Material.