Einst BA-Hotel, bald "Park Plaza": Ein Wahrzeichen im Wandel

Eher unrühmlich ist der Beginn des Gebäudes in der Bahnhofstraße 5. Errichtet wurde es von den Nationalsozialisten in den 1930er Jahren. Vier Jahre, von 1932 bis 1936, dauerte der Bau des Hotels, das eigentlich nur einen Anbau an das Grand-Hotel darstellen sollte - und auch nur zu den Reichsparteitagen geöffnet war.

Der riesige Komplex galt damals - dank Liften und Lastenaufzügen - als modernstes Gebäude der Stadt. Geöffnet hatte das Hotel in seinem ersten Betriebsjahr aber eben nur vom 28. Juli bis zum 4. August 1936, also gerade mal eine Woche. Eine Suite, Nummer 379, war dabei ständig reserviert - für Reichsmarschall Hermann Göring.

Nach dem Krieg, in dem der fünfte und der sechste Stock des Gebäudes ausbrannten, übernahmen die amerikanischen Besatzer das Grand-Hotel samt seinem Anbau. Dort residierten während der Zeit der Nürnberger Prozesse später auch die internationalen Richter und Anwälte. Während das Grand-Hotel in den 1950er Jahren allerdings an den ehemaligen Eigentümer zurückgegeben wurde, blieb der Anbau amerikanisch - und zwar für lange Zeit. 50 Jahre lang war das Bavarian American Hotel Amerikanern vorbehalten, zuerst Offizieren, dann erst Soldaten und Zivilisten. Die hätten seinerzeit das Gebäude gar nicht verlassen müssen. Im BA-Hotel gab es nicht nur 125 Mitarbeiter, sondern auch Friseur- oder Schönheitssalon, Blumen- und Buchladen. Außerdem zollfreie amerikanische Getränke. 1995 war dennoch Schluss.

2007 übernahm dann die PPHE-Gruppe, um nun ein Nobel-Hotel aus dem Baudenkmal zu machen. Noch ist das Hotel aber zum Teil Baustelle. Die ersten Zimmer in den vielen Stockwerken sind freilich schon (sehr modern) eingerichtet. Ein Blick hinein:

Dort hoch führt ein immens breiter Treppenaufgang, noch aus Zeiten des Bavarian American. Der wird erhalten bleiben.

Das gilt auch für 50 Türen, die man gefunden und restauriert hat, und für den Marmorboden im großen Saal. Wann Gäste in die insgesamt 177 Zimmer einziehen und im Saal frühstücken? Aus "Anfang 2016", wie es die Plakate versprechen, wird wohl nichts.