Feuerlöscher-Wurf: Fingerabdrücke führten zur Verhaftung

18.8.2014, 08:01 Uhr
Ein 23-jähriger Nürnberger wurde am 15. August verhaftet. Er steht in dringendem Tatverdacht einen Feuerlöscher auf eine U-Bahn geworfen und die 22-jährige Fahrerin verletzt zu haben.

© News5 / Grundmann Ein 23-jähriger Nürnberger wurde am 15. August verhaftet. Er steht in dringendem Tatverdacht einen Feuerlöscher auf eine U-Bahn geworfen und die 22-jährige Fahrerin verletzt zu haben.

Die Justiz lässt keinen Zweifel daran, dass sie den hässlichen Zwischenfall vor dem Derby für einen sehr hinterhältigen Anschlag hält. Die Staatsanwaltschaft hat gegen den 23-Jährigen nicht etwa Haftbefehl wegen versuchten Totschlags beantragt. Sie geht derzeit sogar von versuchtem Mord aus.

Die Ermittler sind davon überzeugt, dass der junge Nürnberger auf der Fahrt zum Fußball-Derby einen Feuerlöscher aus dem demolierten Fenster einer U-Bahn, die Fußballfans vom Weißen Turm nach Fürth brachte, geschleudert hat. Das Geschoss prallte auf die Scheibe des entgegenkommenden Zugs — und verletzte die 22-jährige Fahrerin.

Vorher hatten sogenannte Fußballfans die Überwachungskameras in der U-Bahn abgeklebt. Und sie hatten sich so schnell in den U-Bahn-Wagen gedrängt, dass die Polizei ausgerechnet in diesem Waggon keinen Platz mehr fand. Doch der Täter hinterließ genügend Spuren: Fingerabdrücke im Zug und wohl auch auf dem Feuerlöscher. Beim Abgleich mit den bereits in der Polizeidatenbank gespeicherten Fingerabdrücken gab es einen Treffer. Dieser führte die Polizei jetzt zu dem 23-Jährigen aus Nürnberg.

Er wurde also schon früher einmal erkennungsdienstlich behandelt; allerdings soll das nicht wegen sehr gravierender Taten der Fall gewesen sein, heißt es. Der 23-Jährige war bislang auch nicht als einschlägiger Problemfan bekannt. Inwieweit er zur Fußballgruppierung der Ultras gehört, muss laut Polizei noch ermittelt werden.

Der Verdächtige wurde am Freitag im Stadtwesten festgenommen und dann der Soko „Derby“ in Fürth überstellt. Dort soll er zunächst die Aussage verweigert haben.