Feuerwache in Gostenhof wird weitere 3,6 Millionen Euro teurer

24.6.2015, 06:00 Uhr
Die Preissteigerung von 3,6 Millionen Euro liegt vor allem in technischen Neuerungen begründet.

© nn Die Preissteigerung von 3,6 Millionen Euro liegt vor allem in technischen Neuerungen begründet.

Ob denn die Klinkerfassade unbedingt sein müsse und warum die Baunebenkosten auf elf Millionen kommen, wollte die CSU im Bauausschuss wissen. Warum die Feuerwehrler so viele Tiefgaragenparkplätze brauchen, fragte Michael Bengl von der Piratenpartei und sprach von "Bauchschmerzen".

Die Skepsis ist begründet, denn die Vorgeschichte des Feuerwachen-Plans ist fast schon tragisch. Mit 24 Millionen Euro Baukosten waren die städtischen Bauplaner angetreten. Schließlich landete man bei 46,5 Millionen Euro und löste im gesamten Stadtrat Entsetzen aus. Ein Ereignis, das laut Kämmerer Harald Riedel "tief im Kollektivgedächtnis der Stadt" eingebrannt ist. Das 2010 ins Leben gerufene und zunehmend wirksame Baukontrollverfahren BIC soll künftig solche Bruchlandungen verhindern.

"Keine Luxus-Wache"

Dass jetzt noch einmal 3,6 Millionen Nachschlag fällig sind, vertrat der für die Nürnberger Berufsfeuerwehr zuständige Bürgermeister Christian Vogel (SPD). Die Steigerung liege vor allem in technischen Neuerungen begründet, die zur Zeit der Planung noch nicht im Gespräch waren. Auch die Feuerwehr habe bei der Planung Abstriche gemacht, betonte er.

Und auf Schönheit sei bei dem Projekt nicht geschaut worden. Hier an der Reutersbrunnenstraße, zwischen Maximilianstraße und Justiz, entstehe "keine Luxus-Wache", hier werde "kein Denkmal" gebaut, sondern ein funktionaler moderner Stützpunkt der für den gesamten Nürnberger Nordwesten und Westen zuständige Wehr.

Über die erste, fundamentale Preisexplosion sei im Ausschuss bereits ausführlich debattiert worden, die Stadtverwaltung habe kollektiv schwere Fehler eingestanden, daran erinnerte Baureferent Daniel Ulrich. Zitat: "Ja, wir bauen ein teures Projekt." Doch für 11.000 Quadratmeter Nutzfläche seien 3000 Euro pro Quadratmeter "relativ günstig".  Das externe Planungsbüro, mit dem die Stadt am Ende nicht mehr gut zusammenarbeitete, ist nicht mehr im Geschäft. Ein anderes Büro soll den Bau zuende führen.

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