Gerettete Hundewelpen kämpfen ums Überleben

5.3.2014, 12:21 Uhr
Viele der 77 geretteten Welpen aus einem slowakischen Transporter sind nach der 14-stündigen Reise verängstigt und erschöpft.

© Michael Matejka Viele der 77 geretteten Welpen aus einem slowakischen Transporter sind nach der 14-stündigen Reise verängstigt und erschöpft.

Die Mitarbeiter des Tierheims Nürnberg haben derzeit alle Hände voll zu tun. Einige Jungtiere verweigern das Essen. Von den Chihuahuas und Maltesern hängen einige am Tropf, sagt Tierheimleiterin Heike Weber. Zudem leiden viele der Tiere an Durchfall und haben einen instabilen Kreislauf. Einige der Welpen seien wahnsinnig ängstlich und verschreckt, so Weber.

Ob sie alle durchkommen, kann die Tierheimchefin noch nicht sa­gen. „Sie wurden für die lange Fahrt nach Spanien alle fitgespritzt. Sobald die Wirkung aber nachlässt, brechen sie zusammen. Das kann von einer Minuten auf die andere passieren.“ Rund 14 Stunden lang waren Hunde und Katze im Kleinlaster unterwegs, bevor sie am Montagabend aus dem Transporter geholt wurden.

Auch beim Alter hat das Tierheim nun Gewissheit. "Wie die gründlichen Untersuchungen gezeigt haben, sind einige der Tiere gerade mal vier Wochen alt. Gerade die Malteser und Yorkshire Terrier sind so jung, dass noch nicht mal alle Milchzähne durchgekommen sind", schreibt das Tierheim auf seiner Facebook-Seite. „Sie müssten aber nach der Geburt acht bis 14 Wochen lang bei der Mutter blei­ben.“ Erst dann ist das Immunsystem stabil und haben sie eine sichere Über­lebenschance.

In den von ei­nem Veterinär ausgestellten Pässen sind alle 76 Welpen exakt 14 Wochen alt und alle am selben Tag auf die Welt gekommen - darunter auch eine Nackt­katze, die ebenfalls nach Spanien gebracht werden sollte. „Das liegt doch auf der Hand, dass das nicht stimmt“, findet Weber.  Den fünf Boxern, die nun im Tierheim aufgepäppelt werden, wurden zudem die Schwänze kupiert. Bei ei­nigen halten Fäden noch die Narben zusammen. In vielen europäischen Ländern ist das Kupieren bei Hunden verboten. In der Schweiz seit 1997, in Deutschland seit 1987 das Kupieren der Ohren und seit 1998 das Kupieren des Schwanzes. In Österreich wird die Praxis seit 2000 geahndet.

Nachdem das Tierheim sich am Dienstag noch zurückhaltend gezeigt hatte, was den Aufruf zu Sachspenden angeht, wendet sich Heike Weber am Mittwoch doch mit einer speziellen Bitte an die Öffentlichkeit: "Wir brauchen wie immer Bettlaken und Handtücher in wirklich großen Mengen, Gummi-Spielzeug für Welpen, kleine Kongs sind derzeit der Renner bei den Kleinen. Wir füttern im Moment noch Welpen-Spezialfutter, aber auch Hühnchen und Möhren werden gerne genommen." Natürlich würden auch Geldspenden nach wie vor dringend benötigt.

1 Kommentar