Jetzt auch offiziell: Nürnbergs Norikusbucht ist geöffnet

15.6.2018, 18:48 Uhr
Jetzt auch offiziell: Nürnbergs Norikusbucht ist geöffnet

© Michael Matejka

Das war haarscharf. Kurz bevor der Ministerpräsident mit seiner Entourage anrückte, mussten die Flussmeister des Wasserwirtschaftsamts auf einen seltsamen Fischzug gehen. Unbekannte hatten im Schwimmteich hinterm Damm nämlich ein Dutzend Kruzifixe zu Wasser gelassen. Eine Anspielung auf Markus Söders umstrittenen Kreuz-Erlass, die schleunigst entfernt wurde. Also schwammen am Ende weder Kreuze noch Markus Söder im kalten Wasser des Wöhrder Sees.

2016 war der CSU-Mann hier vor versammelter Presse noch höchstpersönlich schwimmen gegangen, um zu beweisen, wie schön das kostenlose Bad im kalksteingefilterten Wasser ist. Am Freitag nun beschränkte sich der Ministerpräsident darauf, das rote Band am Eingang zum neuen Wasserspielplatz zu durchschneiden und die von der Kommune gestaltete Anlage am Ufer als "perfekt gemacht" zu bezeichnen. Es habe gedauert, noch sei nicht alles fertig, so Söder, aber die Investitionen in den Wöhrder See hätten sich gelohnt. 2008 habe es noch "in typisch fränkischem Optimismus" geheißen, das algenverseuchte Gewässer könne man nur verlanden lassen.

Hunde müssen woanders baden

Doch dann öffnete der damalige Finanzminister sein Portemonnaie und Stege, Strände, grüne Inseln und der Schwimmteich entstanden. Den Sommer über wird laut Bürgermeister Christian Vogel ein von der Stadt angeheuerter Sicherheitsdienst abends und an den Wochenenden ein Auge auf die 55.000 Quadratmeter große Anlage haben. Damit Bewegungs- und Rollschuh-Parcours, der Spielplatz mit seinem türkisen Gummiboden und die Norikusbucht sauber bleiben. Noch kürzlich sorgten Vandalen für Ärger, die das Areal unmittelbar vor der Eröffnung betraten und verwüsteten. Besonders Bürgermeister Christian Vogel schäumte vor Wut. 

Dass die Badestelle für Hunde, Bootfahrer oder Modellboot-Piloten tabu ist, wird hier sicher ein großes Thema sein. Apropos: Gegenüber, am soeben verlängerten Stadtstrand, halten die Kanadagänse den Sand zurzeit hartnäckig besetzt. Sie haben reichlich Nachwuchs zu versorgen. Dass der frisch angesäte Rasen dort lange von Gittern versperrt war, hat ihn offenbar zur idealen Gänse-Kinderstube gemacht.

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