Meistersingerhalle mit Steinen und Farbbeuteln beworfen

7.4.2016, 19:01 Uhr
Unbekannte haben Steine und Farbbeutel auf die Meistersingerhalle geworfen.

© Stefan Hippel Unbekannte haben Steine und Farbbeutel auf die Meistersingerhalle geworfen.

Der Vorfall ereignete sich offenbar bereits in der vergangenen Woche am Mittwoch, 30. März, in der Nacht. Eine Mitarbeiterin entdeckte am folgenden Morgen die Schäden und informierte ihre Vorgesetzten. Die Stadt hat daraufhin die zerschlagenen Scheiben ohne großes Aufheben austauschen und die Farbflecke an der Fassade entfernen lassen.

"Öffentliche Aufmerksamkeit erregte die Tat dennoch, weil die AfD auf ihrer Facebook-Seite sie als einen weiteren Angriff auf ihre Veranstaltungsorte anprangert und den Nürnberger Medien pauschal unterstellt, den Vorfall bewusst zu verschweigen."

Ob hier allerdings tatsächlich ein Zusammenhang mit einer anstehenden AfD-Veranstaltung besteht, die am kommenden Samstag in der Meistersingerhalle stattfindet, ist in Wirklichkeit noch völlig offen. Zudem zeigt eine Nachfrage bei der Polizei-Pressestelle, dass der Vorfall selbst der zuständigen Dienststelle erst am Dienstag dieser Woche angezeigt und damit bekannt wurde.

Obwohl zunächst lediglich der Tatbestand der "Sachbeschädigung" vorliege, ermittle in der Angelegenheit das zuständige Fachkommissariat für politisch motivierte Straftaten, erklärte Polizei-Sprecher Robert Sandmann. Dass die bislang unbekannten Täter keine eindeutigen politischen Slogans am Tatort hinterlassen haben, dürfte es der Polizei jedoch wahrscheinlich erschweren, einen politischen Hintergrund zu bestätigen - oder diesen auszuschließen.

Für letztere Variante spricht nämlich der "fehlende zeitliche Zusammenhang", den Pressesprecher Sandmann feststellt. Sprich: zwischen der Beschädigung und dem AfD-Auftritt, gegen den sie sich mutmaßlich richtet, liegen ganze neun Tage.

Richtigstellung:

In einer früheren Version stand "Öffentliche Aufmerksamkeit erregte die Tat dennoch, weil die AfD auf ihrer Facebook-Seite einen weiteren Angriff von "Linksfaschisten" auf ihre Veranstaltungsorte anprangert". Der Begriff "Linksfaschisten" bzw. "linksfaschistischer Mob" wird in diesem Zusammenhang nur von einem Kommentator des Artikels auf der AfD-Facebook-Seite geäußert, nicht von der AfD selbst. Wir bedauern den Fehler und haben ihn korrigiert.

Der Artikel wurde am 7. April 19.01 Uhr aktualisiert.