Nach Radrennen: Ermittlungen gegen Busfahrer eingestellt

29.7.2015, 08:01 Uhr
Nach Radrennen: Ermittlungen gegen Busfahrer eingestellt

© Screenshot: youtube.com User: MPS Cycling

Es war beim Jedermannrennen am 17. Mai 2015, als am Rathenauplatz ein Linienbus auf die Rennstrecke ausscherte und wendete, um seine Fahrt in Richtung Erlenstegen fortzusetzen. Bei diesem Wendemanöver aber flitzten zugleich 50 Radler mit rund 60 Kilometern pro Stunde den Maxtorgraben zum Rathenauplatz runter. Die meisten Biker konnten ausweichen und am Bus vorbeifahren. Doch für fünf Sportler war das Rennen an dieser Stelle beendet. Sie bremsten und stürzten. Die Folgen: Schürfwunden und Rippenbrüche. Zum Entsetzen der Zuschauer setzte der Linienbus seine Fahrt stadtauswärts fort. Der Verdacht der Fahrerflucht stand im Raum.

"Glaubhaft dargestellt"

Die Staatsanwaltschaft untersuchte den Fall — und hat die Ermittlungen eingestellt. Den Geschädigten bleibt noch der Weg, den zivilen Klageweg gegen die VAG einzuschlagen. Die Frage war: Warum blieb der Busfahrer nicht stehen? Erst an der Endhaltestelle in Erlenstegen will er über Funk erfahren haben, dass durch sein Wendemanöver fünf Radfahrer stürzten, erklärte die VAG auf Anfrage. Außerdem seien die verunglückten Sportler nicht auf den Bus geprallt, was der Fahrer dann hätte bemerken müssen. „Der VAG-Mitarbeiter hat uns glaubhaft dargestellt, dass er nichts gemerkt hat“, sagt Antje Gabriels-Gorsolke, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth.

Hinzu komme, dass der Bus dort gar nicht regulär fuhr, sondern die Straßenbahn ersetzte, weil diese eine Panne hatte. Dass am Rathenauplatz an diesem Tag die Rennstrecke verlief, daran habe keiner gedacht. Gabriels-Gorsolke: „Man kann da niemandem einen Vorwurf machen. Es war eine Verkettung unglücklicher Umstände.“ Für den entstandenen Schaden kommen die Versicherungen auf.

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