Nürnberg: Tüten voller Nächstenliebe für Obdachlose

2.12.2015, 08:06 Uhr
Nürnberg: Tüten voller Nächstenliebe für Obdachlose

© Michael Matejka

Wenn Marion Stengl oder Manfred Raabe Obdachlose ansteuern, kommen die ihnen oft schon entgegen. Die Gruppe der Freiwilligen des "Projekts Hilfe für Deutschland" ist bekannt in der Szene. Kein Wunder: Seit einem Jahr sind sie jeden ersten Samstag im Monat hinter dem Nürnberger Hauptbahnhof zu finden. Dort geben sie aus, was sie gesammelt haben: von Klamotten bis zu Lebensmitteln.

Dabei kennen sich Stengl, Raabe und Co. selbst nicht lange - und nur über das Internet. Über das vor einem Jahr auf Facebook gegründete Projekt. Inzwischen aber wirken die freiwilligen Helfer, als würden sie sich schon ewig kennen. Warum sie auf diese Weise helfen? "Das Vertrauen in große Organisationen habe ich nicht mehr", sagt Manfred Raabe stellvertretend. Sie wollen direkt helfen, ohne große Bürokratie und Vorschriftenkatalog.

Zur Adventszeit haben sie sich etwas Besonderes überlegt: Sie wollten 50 Plastiktüten für Obdachlose packen, gefüllt mit Lebkuchen, Schoko-Nikoläusen, aber auch Hygieneartikeln oder Decken. Das sammelt die Gruppe wie immer privat oder mit Aufrufen im Netz. Dann aber wächst der Berg an Hilfsgütern immer weiter an, ein Drogerie-Mitarbeiter organisiert zum Beispiel eine große Spende.

Das Ergebnis: Mit Nikolausmützen auf dem Kopf verteilt die Gruppe an Hauptbahnhof oder Plärrer über Hundert Tüten, die die Obdachlosen dringend benötigen und gerne annehmen. Tüten voller Nächstenliebe.

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