Nürnberger hoffen auf Rückkehr der "9er"-Straßenbahn

18.3.2015, 05:59 Uhr
Nürnberger hoffen auf Rückkehr der

© Archivfoto: Uwe Niklas

Am 11. Dezember 2011 endete mit der Verlängerung der U3 bis zum Friedrich-Ebert-Platz die Straßenbahn-Ära in der Pirckheimerstraße. Trotz vieler Proteste und Unterschriftenaktionen entschied sich der Stadtrat für diesen Schritt. Als Folge nutzen seitdem nur ab und zu Betriebszüge der VAG die Straßenbahnschienen in Richtung Thon. Abgebaut durften sie aber ebenso wenig werden wie die Stromleitungen und Signalanlagen. Deshalb hoffen Straßenbahnfreunde weiter auf eine Renaissance der „Strabbers“ in der Nordstadt.

Langfristig wäre dies durchaus vorstellbar. Das Zauberwort heißt "Hochschullinie". Das ist jedoch Zukunftsmusik — ganz im Gegensatz zu einer Straßenbahn-Perspektive, die mit einer neunmonatigen Dauerbaustelle ab Frühjahr 2016 zu tun hat: die umfassende Sanierung der Hallertorbrücke. Verknüpft damit ist eine Zwangspause für die Linien 4 und 6, weshalb nach Ersatz für den Nahverkehr gesucht werden muss.

Tobias Schmidt, Vorsitzender des Vorstadtvereins Nord, plädiert für eine Reaktivierung der Schienentrasse über die Pirckheimerstraße nach Thon. "Wo ein Wille, ist auch ein Weg", betont er. Einen neunmonatigen Betrieb während der Hallertor-Bauzeit hält er zudem für einen guten Test, um die Perspektiven einer Hochschullinie auszuloten. 

Bei der VAG sieht Sprecherin Elisabeth Seitzinger aber keinePerspektive für die Rückkehr der „9er“. Diese Option sei geprüft worden, wegen Arbeiten im Zuge der Verlängerung der Linie 4 aber verworfen worden. Grund: 2016 soll die Strecke nach Thon an drei Stellen saniert werden — mit Weichenaustausch an der Kreuzung Pirckheimer-/Bucher Straße, Erneuerung im Bereich Nordring und Umbau der bisherigen Wendeschleife in Thon.

Die VAG plant deshalb einen Ersatzverkehr mit Bussen. Entlang der Pirckheimerstraße werden dennoch aktuell neue Ersatzhaltestellen aufgebaut: für den Bedarf, wenn es gravierende Störungen beim U-Bahnbetrieb gibt. Für Tobias Schmidt ist der Fall aber noch lange nicht erledigt. Er hofft auf Gesprächsbereitschaft der VAG — ebenso wie Frank Jülich, Leiter des Verkehrsplanungsamtes. 

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