Pfeffer, Steine, Zorn am Steuer: Nügida nervt auch Autofahrer

10.3.2015, 08:02 Uhr
Pfeffer, Steine, Zorn am Steuer: Nügida nervt auch Autofahrer

© Eduard Weigert

Der Ärger begann schon am Nachmittag: Gegen 16 Uhr errichtete die Polizei umfangreiche Verkehrssperren und prompt kam es in den angrenzenden Straßen, insbesondere in der Münchener, Bayern-, Nopitsch-, Katzwanger, Pillenreuther und Allersberger Straße, zu massiven Verkehrsbehinderungen. Es staute sich bis in die Abendstunden, verärgerte Autofahrer, die im Vorfeld anscheinend nichts von den Kundgebungen mitbekommen hatten, versuchten über Schleichwege die Sperrungen zu umgehen. So kam es, dass sich etwa in Hummelstein Blechkolonnen durch die Wohngebiete schoben, um schließlich, wie etwa in der Sperber- Egon und Eckhardstraße, in einer Sackgasse zu landen.

Während im Feierabendverkehr der Frust bei immer mehr genervten Fahrern hochkochte, verliefen die Kundgebungen am Abend relativ störungsfrei. Ab 18.30 Uhr versammelten sich etwa 600 Teilnehmer der "Initiative rassistische Hetze stoppen" an der Kreuzung Pillenreuther Straße/Frankenstraße. Ganz in der Nähe, unweit des U-Bahnhofs Frankenstraße, begann um kurz nach 20 Uhr die Versammlung der Nügida-Bewegung mit etwa 40 überwiegend dem rechten Spektrum zuzuordnenden Teilnehmern.

Hektisch wurde es, als sich gegen 20:20 Uhr der Aufzug der Nügida über die Frankenstraße in Richtung Bundesamt für Migration (BAMF) in Bewegung setzte. Immer wieder versuchten daraufhin Gegendemonstranten in den abgesperrten Aufzugsbereich einzudringen. Die Einsatzkräfte verhinderten dies unter anderem durch den Einsatz von Pfefferspray. Eine männliche Person wurde deshalb ambulant vom Rettungsdienst behandelt. Auf Höhe Rieppelstraße kam es zudem zu Steinwürfen gegen die Einsatzkräfte, verletzt wurde dabei niemand.



Etwa zeitgleich begann die Versammlung der IG Metall im Bereich Hiroshimaplatz / Frankenstraße mit insgesamt rund 500 Teilnehmern, die vor dem Bundesamt für Migration lautstark protestierten. Kurz davor, an der Kreuzung Allersberger Straße / Frankenstraße, in Sichtweite des Bundesamtes, hielt Nügida gegen 20:50 Uhr eine Zwischenkundgebung ab und zog gegen 22 Uhr wieder zurück in Richtung U-Bahnhof Frankenstraße. Auf dem Weg dorthin versuchten erneut etliche Personengruppen erfolglos in den abgesperrten Aufzugsbereich einzudringen.

Gegen 22:15 Uhr beendete der Leiter der Nügida-Bewegung schließlich die Versammlung. Einer der Teilnehmer wurde nach Störungen vom Versammlungsleiter ausgeschlossen, er leistete nach einem Platzverweis Widerstand gegenüber den Einsatzkräften. Die Islamkritiker wollen übrigens nicht klein beigeben. Der Montag soll - wenn es nach ihnen geht - zum festen Nügida-Termin werden.

 

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