Polizei gießt Bäume in Nürnberg mit Wasserwerfer

8.8.2018, 20:15 Uhr
Polizei gießt Bäume in Nürnberg mit Wasserwerfer

© Foto: Horst Linke

Im Mittelstreifen der Münchener Straße steht ein Ahornbaum. Viele seiner Blätter sind vergilbt und knochentrocken, Äste hängen schlapp nach unten. Dieses Gewächs braucht dringend Wasser — und das nicht zu knapp. Am Mittwoch gegen 17 Uhr kommt die Rettung. Einer der zwei Wasserwerfer der Bepo an der Kornburger Straße richtet beide Strahlrohre auf den Stamm und lässt es fließen, einige Minuten lang. 10.000 Liter fasst so ein blauer Koloss, das Nass zieht das Vierer-Team im Spezialfahrzeug aus Hydranten. Ein Streifenwagen der Verkehrspolizei deckt hinten das 33 Tonnen schwere Gefährt und warnt mit Blaulicht die nachfolgenden Verkehrsteilnehmer.

Am Mittwoch, so Polizeidirektor Hermann Guth, bewässern die Lkw die Bäume an der Münchener Straße und an der Hafenstraße. Um 7 Uhr morgens wieder Lagebesprechung mit Vertretern der Stadt. Dann sind die Stämme an der (Äußeren) Bayreuther Straße und an der Fürther Straße an der Reihe. Vier Wasserwerfer besitzt der Freistaat, zwei stehen auf dem Gelände der Bepo in Nürnberg, die anderen in Oberbayern.

Die Stadt versucht seit vergangener Woche die Polizei dafür zu gewinnen, im Sinne einer Amtshilfe ihre Wasserwerfer für durstige Straßenbäume und städtische Grünanlagen einzusetzen. Am Freitag kam zunächst eine Absage. Am Mittwoch aber wendete sich das Blatt, es kam dann doch grünes Licht direkt aus dem bayerischen Innenministerium. Uwe-André Bauer, persönlicher Mitarbeiter von Nürnbergs Bürgermeister Christian Vogel, ist froh, dass es geklappt hat. "Ich rechne damit, dass die zwei Polizeifahrzeuge noch die nächste Woche fleißig gießen werden", sagt er.

In einer Stellungnahme sagt Innenminister Joachim Herrmann (CSU): "Ein Ende der Trockenperiode ist nach der Wettervorhersage für die nächsten Tage nicht in Sicht. Wir unterstützen die Stadt Nürnberg deshalb sehr gerne und so lange wie es notwendig ist mit den Wasserwerfern der Bepo."

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