Rauch über Nürnberg: Feuer in Müllverbrennungsanlage

18.4.2018, 08:30 Uhr
So sieht es derzeit im Inneren der Müllverbrennungsanlage aus, dichter Qualm wabert durch das Gebäude.

© ToMa So sieht es derzeit im Inneren der Müllverbrennungsanlage aus, dichter Qualm wabert durch das Gebäude.

Ein Feuerwehrauto reihte sich an das nächste, in der Spitze waren bis zu 100 Rettungskräfte im Einsatz: Mehrere Stunden lang loderten in der Nürnberger Müllverbrennungslage Flammen. Warum, ist noch unklar. Der zuständige Werksleiter Reinhard Arndt hat bislang nur einen Verdacht - es könnte sein, dass jemand glühende Kohlen entsorgt hat, die wiederrum den Brand auslösten. Bestätigt ist das aber nicht. 

Im Schnitt 5000 Tonnen Unrat lagern in dem Müllbunker, in dem die Flammen ausbrachen. Der Abfall wird dort für die Verbrennung vorgetrocknet. Zuerst hatten die Arbeiter vor Ort noch versucht, das Feuer mit der hauseigenen Löschanlage in den Griff zu bekommen - vergeblich. 

Die Feuerwehr vor Ort sprach von einer "Wasser- und Materialschlacht". 24 Fahrzeuge waren im Einsatz, darunter neben mehreren Freiwilligen Kräften auch die Feuerwehr vom Nürnberger Airport. Sie brachten unter anderem einen Großlüfter, der das Gebäude vom dichten Qualm befreien soll. Die Löscharbeiten dauerten bis in die frühen Morgenstunden.

Probleme machte dabei auch die Wasserversorgung. Bereits in den ersten vier Stunden versprühten die Rettungskräfte 3000 Liter Schaum. Zwei große Tanklöschfahrzeuge mit 5000 Litern Volumen pendelten zwischen Hydranten, damit die Löschkette nicht abbrach. Zusätzlich setzte die Feuerwehr auf sogenannte Löschlanzen, mit denen sie besser ins Innere des Gebäudes vordringen können. 

Probleme in der Müllentsorgung möglich 

Immer wieder ließ die Feuerwehr die Dachluke der Müllverbrennungsanlage öffnen, damit der Druck im Gebäude nicht zu hoch wird, immer wieder stieg Rauch über dem Stadtteil St. Leonhard auf. Das Areal wurde weiträumig abgesperrt, Autofahrer sollten das Gebiet meiden. 

Es könnte Probleme bei der Müllentsorgung geben, warnt der zuständige Werksleiter Reinhard Arndt. Mehrere Laster stehen derzeit vor der Verbrennungsanlage im Stau, können nicht abladen. Womöglich könnten Nürnberger die Folgen im Lauf des Mittwochs zu spüren bekommen.

Der Artikel wurde am 18. April 2018 um 8.30 Uhr aktualisiert.


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