Rechte Schmierereien an der Straße der Menschenrechte

30.12.2014, 11:02 Uhr
An der Straße der Menschenrechte haben Unbekannte rechte Schmierereien hinterlassen.

© Anita Metter An der Straße der Menschenrechte haben Unbekannte rechte Schmierereien hinterlassen.

Auf den Säulen sind Schmierereien wie "Asylflut stoppen", die Parole "Wir sind das Volk" und ein Hakenkreuz zu sehen. Außerdem haben die unbekannten Täter den Schriftzug "Pegida"  hinterlassen. Die Pegida-Bewegung geht seit November regelmäßig gegen eine angebliche Islamisierung des Abendlandes auf die Straße.

Die Polizei hat am Dienstagmorgen die Schriftzüge mit schwarzer Folie versiegelt, spezielle Reinigungskräfte sollen nun die Schmierereien schnellstmöglich entfernen.

Laut Polizeibericht wurden die fremdenfeindlichen Botschaften zwischenzeitlch von Unbekannten mit Papier überklebt. Auf diesen Zetteln stand unter anderem der Begriff "Menschenrechte".

Der Kriminaldauerdienst hat unverzüglich die Spurensicherung übernommen. Das Fachkommissariat für Staatsschutzdelikte der Nürnberger Kriminalpolizei ermittelt nun unter anderem wegen Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

Auf Facebook zeigte sich Bürgermeister Christian Vogel am Dienstagmorgen bestürzt. "Schlimm und schade, was hier einige versuchen", schrieb er und fügte hinzu: "Nürnberg ist und bleibt die Stadt der Menschenrechte und dazu zählt Artikel 1 unseres Grundgesetzes: die Würde des Menschen (egal welche Nationalität) ist unantastbar!"

Per Pressemitteilung meldete sich am Nachmittag auch Oberbürgermeister Ulrich Maly zu Wort. Er stellte klar, dass es in Nürnberg "null Toleranz" für "fremdenfeindliche und rassistische Parolen" gebe. Das Beschmieren der Säulen, die ein "Symbol für Frieden und die Würde aller Menschen" seien, bezeichnete er als "überaus schändliche Tat".

Die Straße der Menschenrechte ist ein 100 Meter langes Kunstwerk und ein Symbol für den Frieden. Es besteht aus 27 acht Meter hohen Säulen, einer Säuleneiche, zwei Kopfplatten und einem Tor. Dort sind die 30 Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen verewigt.

Die Polizei sucht nun Zeugen, die Angaben zur Tat machen können. Hinweise nimmt der Kriminaldauerdienst Mittelfranken unter der Rufnummer 0911 2112-3333 entgegen.

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