Sex-Attacke in Laufamholz war wohl nur vorgetäuscht

26.4.2016, 12:41 Uhr

Zum Hintergrund: Am 8. Februar, etwas mehr als einen Monat nach den Silvester-Übergriffen auf Frauen durch junge Migranten in mehreren deutschen Großstädten, leitete die Polizei eine Großfahndung nach zwei angeblichen Sex-Tätern ein, die eine Frau in Nürnberg-Laufamholz massiv sexuell belästigt haben sollen.

Weil einer der Täter als Osteuropäer beschrieben wurde, kochte die ohnehin schon aufgeheizte Stimmung gegen Ausländer in den Sozialen Netzwerken hoch. Fremdenfeinde nahmen den Vorfall zum Anlass, gegen Flüchtlinge zu hetzen. Wie nun jedoch bekannt wurde, geht die Polizei mittlerweile davon aus, dass das vermeintliche Opfer den Vorfall nur vorgetäuscht hat.

Aktuelle Erkenntnisse der Ermittler lassen "erhebliche Zweifel an der Darstellung der vermeintlichen Geschädigten aufkommen", teilt die Polizei am Dienstag mit. Die Frau gab damals an, um kurz nach 2 Uhr am 8. Februar in der Auerbacher Straße von zwei unbekannten Männern angegriffen worden sein. Bei der Geschädigten seien danach zwar schwere Verletzungen festgestellt worden, die in einem Krankenhaus stationär behandelt werden mussten. Die Ermittlungen der Nürnberger Kriminalpolizei hätten allerdings nach mehr als zwei Monaten intensiver Spurensuche keine objektiven Hinweise darauf ergeben, dass der Vorfall so stattgefunden hatte, wie er von der Geschädigten geschildert worden war, heißt es in der Mitteilung.

Gegen die Frau wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Vortäuschens einer Straftat eingeleitet. Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth hat den Fall übernommen. Über ein mögliches Motiv machte die Polizei keine Angaben.