Tauben-Terror: Wenn sich die Ratten der Lüfte einnisten

21.10.2009, 00:00 Uhr
Tauben-Terror: Wenn sich  die Ratten der  Lüfte einnisten

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Im Frühjahr erkor sich ein Stadttauben-Paar meinen Balkon als heimeliges Brutrevier aus. Zwischen sorgsam gepflegten Rosen- und Hortensien-Töpfen ließen sich die «Ratten der Lüfte», wie sie im Volksmund heißen, häuslich nieder. Und zwar immer im Morgengrauen und mit einem durchdringenden Gegurre. Wie von der Tarantel gestochen sprang ich Morgen für Morgen aus dem Bett, um die Eindringlinge zu verjagen. Aber erst nach mehreren Wochen und unter Einsatz einer Wasser-Pump-Gun ließen sich die verliebten Tauben endgültig verscheuchen.

Im Herbst ist zwar keine Brutzeit, dennoch hat sich mein Vogelproblem nicht gelegt. Krähen halten die sich langsam von Laub leerenden Straßenbäume besetzt. Von hier aus starten sie in Gruppen und mit ohrenbetäubendem Geschrei Tiefflugübungen über Dachterrassen hinweg und an Balkonen vorbei.

Haben die Anwohner ihre Gelben Säcke vor der Haustür gestapelt, beginnen Raubzüge: Große, schwarze Schnäbel reißen tiefe Risse in die Tüten, und ziehen alles heraus, was nach Essbarem aussieht. Als eine Art Bekennerbrief hinterlassen die gefiederten Räuber im Wind flatternde Tüten, übers Pflaster rollende Blechbüchsen und Getränkekartons.

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