Test: So schön könnte Frankens erste Radlautobahn sein

8.11.2017, 20:39 Uhr
Test: So schön könnte Frankens erste Radlautobahn sein

© Michael Matejka

Sieben Radschnellwege sind es im Großraum Nürnberg, die eine aktuelle Machbarkeitsstudie für realisierbar hält. Am Friedrich-Ebert-Platz geht es los. Freilich könnte man von dem Imbiss-Stand aus einfach die Bucher Straße immer geradeaus radeln - irgendwann käme man nach Erlangen. Allerdings ohne Radweg. Die Route der Tour wurde so gewählt, wie die spätere Trasse laufen könnte.

Während es also weg von der Hauptstraße auf Schleichwegen Richtung Kleinreuther Weg geht, erläutert Mitradler Baureferent Daniel Ulrich, dass nicht nur die Machbarkeitsstudie das Vorhaben vorantreibt. "Immer mehr Leute nutzen Pedelecs", sagt er, "erst dadurch werden solche Distanzen für untrainierte Fahrradfahrer überhaupt interessant."

Über die Cuxhavener Straße fädelt sich der Tross auf den Radweg der Erlanger Straße ein. Genauer: auf die in Fahrtrichtung linke Seite - die falsche, wenn man Richtung Erlangen fahren will. Die richtige, wenn man die spätere Route erfahren will. Deutlich wird: Viel Platz ist nicht.

Am Wegfeld werden die Wege wieder breiter

Rot. Die Ampel bei der Bamberger Straße stoppt die Kolonne. Ungünstig. Ulrich sagt, dass eine grüne Welle den Radschnellwegnutzer begleiten soll, wenn dieser mit einer angenommenen durchschnittlichen Geschwindigkeit unterwegs ist. Nur eine störungsfreie Fahrt sei so attraktiv, dass weitere Pendler das Fahrrad dem Auto vorziehen. Doch das nächste Hindernis lässt nicht auf sich warten.

Zunächst mal entspannt sich aber die Situation auf Höhe der neuen Endhaltestelle Am Wegfeld, der Weg wird wieder breiter. Entlang des Bucher Landgrabens geht es ins Knoblauchsland, wo erneut die Bremsen gezogen werden müssen: der Georg-Ziegler-Weg kreuzt. Hier bräuchte es eine Überführung für die Radfahrer, sagt Hugo Walser, Fahrradbeauftragter im Verkehrsplanungsamt.

Bei Dunkelheit erreichen die Testfahrer Erlangen. Mit kalten Händen und neuen Erkenntnissen. Eine große Aufgabe, aber nicht so schwer wie befürchtet, so die Quintessenz. Der Flächenverbrauch sei geringer als angenommen. In den nächsten fünf Jahren könnten Teilabschnitte verwirklicht werden, sagt Ulrich.

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