Unfall am Volksfest: „Breakdance“-Gondel flog aus Verankerung

21.4.2012, 00:00 Uhr
Unfall am Volksfest: „Breakdance“-Gondel flog aus Verankerung

© Matejka und Sippel

Das Unglück passierte am Donnerstagabend bei der letzten Fahrt. Während des Betriebs machte sich eine Gondel selbstständig. „Sie wurde circa zwei bis fünf Meter weit gegen ein Absperrgitter geschleudert“, sagt Polizeisprecher Peter Schnellinger.

Die Kabine war zu diesem Zeitpunkt mit zwei Frauen besetzt. Sie wurden vom Rettungsdienst versorgt, eine kam vorübergehend ins Krankenhaus. „Glücklicherweise erwiesen sich die Verletzungen als nicht allzu folgenschwer“, fährt Schnellinger fort. Mitarbeiter des Fahrgeschäftes „Breakdance“, ein Klassiker auf dem Volksfest, und andere Besucher wurden nicht verletzt.

Die Ursache? Laut Rainer Weiskirchen von der Landesgewerbeanstalt (LGA) brach ein Lagerzapfen, ein Bolzen. Daraufhin rutschte die Gondel aus ihrer Verankerung. „Jetzt muss man schauen: Warum ist der gebrochen“, fährt Weiskirchen fort. Denkbar wäre Materialermüdung oder ein Fehler im Material. Die Inspektion Nürnberg-Süd ermittelt. Die Staatsanwaltschaft schaltete einen Sachverständigen ein. Das Fahrgeschäft „Breakdance“ muss seinen Betrieb vorerst einstellen. Am kommenden Sonntag endet das Frühlingsfest.

Ein Lagerzapfen, ein Bolzen, war gebrochen. Dieser wurde von der Polizei sichergestellt.

Ein Lagerzapfen, ein Bolzen, war gebrochen. Dieser wurde von der Polizei sichergestellt. © Stefan Hippel

„Wir sind sehr froh, dass nicht mehr passiert und der Unfall mit einer Platzwunde abgegangen ist“, sagt Lorenz Kalb, Chef des Süddeutschen Schaustellerverbands. „Wir werden uns um die Mädchen kümmern“, kündigt er an. Einen derartigen Unfall hat es laut Kalb auf dem Nürnberger Volksfest noch nicht gegeben. Es sei wichtig, dass ganz genau geprüft werde, was die Ursache sei.

Jährliche Untersuchung

Das Fahrgeschäft wurde erst vor Beginn des Frühlingsfests von der Landesgewerbeanstalt bei der sogenannten Hauptabnahme, eine Art Tüv für Karussells und Co., untersucht. Eine Spezialfirma tastete die Oberfläche mit Ultraschall auf Risse und Mängel hin ab. Laut LGA ohne negativen Befund. Jedes Fahrgeschäft hat ein Prüfbuch und wird turnusmäßig überprüft. Je komplexer das Gerät, desto kürzer die Intervalle. Das „Breakdance“-Karussell wird laut Weiskirchen jährlich untersucht.
 

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