VAG setzt rechtsextremen Stadtrat an die Luft

28.10.2016, 06:00 Uhr
Das Gesicht und der Name sind gut zu erkennen: Fridrich Luft, Stadtrat der rechtsextremen BIA, demonstriert mit seinem VAG-Dienstausweis. (Archivfoto)

© Rüdiger Löster Das Gesicht und der Name sind gut zu erkennen: Fridrich Luft, Stadtrat der rechtsextremen BIA, demonstriert mit seinem VAG-Dienstausweis. (Archivfoto)

Luft sitzt für die rechtsextreme Bürgerinitiative Ausländerstopp, eine NPD-Tarnorganisation, im Stadtrat. Im August trat er auf einer Demonstration der Kleinstpartei "Die Rechte" auf und griff dort selbst zum Mikrofon. Weil er dabei öffentlich seinen VAG-Ausweis trug, leiteten die Verkehrsbetriebe, bei denen Luft als Straßenbahnfahrer beschäftigt war, das "formelle Verfahren zur außerordentlichen Beendigungskündigung ein", wie die VAG damals mitteilte.

Mittlerweile wurde Luft fristlos gekündigt, wie VAG-Sprecherin Elisabeth Seitzinger auf Anfrage bestätigt. Details will sie jedoch nicht nennen, weil das Verfahren noch nicht abgeschlossen ist.

Luft hat vor dem Arbeitsgericht Klage gegen die Kündigung eingereicht. Ein erster Gütetermin verlief ergebnislos. Im Januar geht das Verfahren weiter. Der Straßenbahnfahrer hält die Kündigung für ungerechtfertigt. Er habe den Ausweis nicht zur Schau getragen. Außerdem gebe es keine Anweisung, wonach er den Dienstausweis nicht auch außerhalb des Dienstes tragen dürfe, sagt er auf Anfrage.

Der Stadtrat der Bürgerinitiative Ausländerstopp wurde schon einmal von seinem Arbeitgeber ermahnt, Berufliches und politisches Engagement strikt zu trennen. Damals war ihm vorgeworfen worden, in der Straßenbahn Neonazi-Propaganda verbreitet zu haben. Luft hatte dies bestritten.

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