Winter Game: Startschuss für neue Eishockey-Zeitrechnung

4.1.2013, 10:05 Uhr
Winter Game: Startschuss für neue Eishockey-Zeitrechnung

© DEL/City-Press GmbH

Um was geht es: Nicht weniger als um den Sieg im einzigartigen Rekordspiel, vor 50.000 Zuschauern — übertragen in einer bislang nicht dagewesenen Qualität. Ach ja, und um drei von in einer Saison möglichen hundertsechsundfünzig Punkten. Drei Punkte, die für beide Mannschaften übrigens sehr wichtig sind, um den Anschluss an die enteilten Teams aus Köln, Krefeld und Mannheim nicht zu verlieren.

Was bislang passiert ist: Nichts. Ein Spiel von dieser öffentlichen Wirkung hat es im deutschen Eishockey noch nicht gegeben — und wahrscheinlich wird es das auch nicht mehr geben. Und wer mit den äußeren Bedingungen, mit der ungewohnten Aufmerksamkeit und dem für Eishockey-Profis unwirklich riesigen Stadion besser zurechtkommen wird, diese Frage lässt sich jetzt seriös noch nicht beantworten. Die Eisbären sind es immerhin gewohnt, regelmäßig vor 14.200 Zuschauern aufzulaufen.



Wer fehlt: Evan Kaufmann, der das Spiel zu Hause zum späten Frühstück um 9.30 Uhr Ortszeit von der Couch aus verfolgen wird, der arme Patrick Buzas und bei den Eisbären Danny Briére. Es ist eine Ironie dieses unsäglichen NHL-Lockouts, dass die gierigste Liga der Welt ihren Spielbetrieb (noch) nicht aufgenommen hat, Berlins williger und verbliebener NHL-Star trotzdem nicht beim Winter Game mit dabei sein wird. Der Stürmer von den Philadelphia Flyers hat sich — wie Kaufmann — am Handgelenk verletzt, dürfte seiner Mannschaft allerdings bald wieder zur Verfügung stehen, dann jedoch den Flyers und nicht den Eisbären.

Das spricht für die Ice Tigers: Bengt-Ake Gustafsson. Allein der neue Trainer begegnet diesem Spiel mit der nötigen Ruhe und Gelassenheit. Vor 50.000 Zuschauern war zwar selbst der schwedische Olympiasieger noch nicht an der Bande gestanden, bislang ist er allerdings trotzdem noch nicht durch unsachlichen Aktionismus oder besondere Aufregung aufgefallen. Diese Abgeklärtheit wird den Ice Tigers vor und während des Spiels guttun.



Das spricht für die Eisbären: Die Fans. Das Herz von etwa 7000 Zuschauern wird am Samstag für die Eisbären schlagen. Wahrscheinlich wird man das auch hören können. Und das Herz eines Champions. Immer wenn es in der DEL wichtig wurde, waren die Eisbären nicht zu schlagen. Diese Endspiel-Erfahrung wird den Berlinern auch am Samstag helfen.

Auf diese Schiedsrichter darf man sich freuen: Daniel Piechaczek und Lars Brüggemann, der Freiluftspiele in Nürnberg aus seiner Zeit als Verteidiger bei den Ice Tigers von den Partien im Lindestadion gewohnt sein dürfte.

Und sonst: Findet am Sonntag noch einmal ein Eishockey-Spiel statt, gleich gegenüber in der überdachten Arena. Der Puck fällt ebenfalls um 16.30 Uhr, Gegner sind die Adler aus Mannheim. Weitere Prognosen sind allerdings nicht möglich, das Spiel findet schließlich in einer neuen Eishockey-Zeit statt.

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