Wird der Kaufhof erst später abgerissen?

14.8.2013, 07:44 Uhr
Wird der Kaufhof erst später abgerissen?

© R. Fengler

Das niederländische Unternehmen, das derzeit allein in Deutschland 13 Einkaufszentren baut, ist auch in Nürnberg tätig: als Projektentwickler für den Nachfolger des Kaufhofs, der am Aufseßplatz vor einem Jahr schließen musste. In den vergangenen Monaten mehrten sich jedoch die Hinweise darauf, dass die hoch verschuldete Firma in Zahlungsschwierigkeiten stecken könnte.

So berichtete die „Neue Ruhr-Zeitung“ am 28. Juli davon, dass auf der Baustelle des MD-Projekts „Stadtfenster“ in Duisburg Stillstand herrscht. Die Erklärung des Unternehmens: Man warte auf Fassadenteile. Sobald diese geliefert seien, gehe der Innenausbau weiter. Doch laut einem Artikel der Immobilienzeitung (IZ) vom 1. August sind die Banken „angeblich nicht mehr bereit (...), Multi Development die benötigten Baumaterialien für das Stadtfenster zu finanzieren“. Das Unternehmen dementierte.

Der gemutmaßte Grund für die Bauschwierigkeiten beim „Stadtfenster“ ist der bisherige Höhepunkt einer seit Monaten überkochenden Gerüchteküche. Es ist bekannt, dass ein amerikanischer Investor MD übernehmen will – da könnten gezielt gestreute Gerüchte Geldgeber verunsichern, die Firma würde dann im Wert sinken, der Kaufpreis fallen.

Sollte das Unternehmen aber tatsächlich in Zahlungsschwierigkeiten stecken, könnte das auch Konsequenzen für andere MD-Projekte wie das „Südstadt-Carré“ haben. In Nürnberg treten die Niederländer stets gemeinsam mit dem Kaufhof-Eigentümer Metro Properties als „Tandem“ auf, erklärte Georg Schöttner, der persönliche Mitarbeiter von Wirtschaftsreferent Michael Fraas.

Falls die „Spekulationen“ sich bewahrheiten würden, „würde das theoretisch bedeuten, dass sich Metro Properties einen neuen Projektentwickler für den Aufseßplatz sucht“. Der Zeitplan für Nürnberg – der Abriss ist für Ende 2014 geplant, die Eröffnung Ende 2016 – könnte dann ins Wanken geraten. Doch eine Sprecherin des Unternehmens betonte auf NZ-Anfrage: „Unser Projekt in Nürnberg wird auf keinen Fall aufgegeben! Wir halten am Zeitplan fest.“

Übrigens haben sowohl der Geschäftsführer als auch die Pressesprecherin, die für Multi Development im November 2012 in Nürnberg anwesend waren, das Unternehmen inzwischen verlassen.


 

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