Hollfelder Stadtrat spürt die Bürgermacht
03.11.2012, 00:00 Uhr Wegen der Menge Zuhörer musste die Sitzung ins Pädagogische Zentrum der Gesamtschule verlegt werden. Grund für die Anwesenheit der Bürger und ihre Transparente am Eingang der Schule ist der Beschluss des Hauptausschusses (wir berichteten), bei dem dessen Mitglieder dem Stadtrat empfohlen hatten, nach Abzug der Zuschüsse die gesamten Kosten über die Anschlusskostenbeiträge bei den Grundstückseigentümern zu kassieren.
Diesen Beschluss des Rates wollten die betroffenen Bürger verhindern. Sie wünschen eine Veranlagung der Grundstücke nach den bisherigen Gebührensätzen. So, wie es auch bei den vorangegangenen Kanalbaumaßnahmen im Oberen Wiesenttal, Wässer, Grund und Weiher, erfolgt ist.
Der Stadt Hollfeld wurde durch ein Gerichtsurteil über die Klage eines Bürgers gegen die erhobenen Anschlussbeiträge und Kanalgebühren auferlegt, die künftigen Kanalbaumaßnahmen neu kalkulieren zu lassen. Die Kosten für Schönfeld, Pilgerndorf und Fernreuth betragen 3,7 Millionen Euro, für Drosendorf ist ein Betrag von 2,3 Millionen Euro fällig. An Zuschüssen für beide Maßnahmen werden 2,9 Millionen Euro erwartet.
Parteien knicken ein
Während der Sitzung ergriff der Sprecher der Bürger aus Drosendorf das Wort und appellierte an die Stadträte, die alten Gebührensätze anzuwenden. Nach seiner Berechnung würden bei einer 100-prozentigen Veranlagung die Grundstückseigentümer zwischen 3000 und 5000 Euro mehr belastet, während man nach Abschluss der Baumaßnahmen aufgrund des Fehlbetrages, der bei der Umlegung nach den bisherigen Gebührensätzen entstünde, eine ‚Steigerung der Kanalgebühr von rund 13 Cent pro Kubikmeter zu erwarten habe.
Nach Meinung von Huppmann ist die Umlegung auf die Gebühr gerechter, da sie alle Benutzer der Kläranlage betreffen. Vonseiten der CSU wurde deutlich gemacht, dass man bei der nächsten Sitzung für die alten Gebührensätze stimmen werde. Auch die Mitglieder des Bürgerforums zeigten sich (bis auf Gerhard Thiem) geschlossen, für die alten Gebührensätze zu stimmen. Das Gleiche galt für die Mitglieder der Wahlgemeinschaft Hollfeld Land.
Ein Beschluss konnte jedoch nicht gefasst werden, da das Stadtratsmitglied Manfred Neumeister bei der Verlegung des Sitzungsortes vom Rathaus in die Gesamtschule nicht formgemäß eingeladen wurde.
Aus diesem Grund wurde die Beschlussfassung auf den 13. November verlegt. Diese Sitzung findet wieder in der Gesamtschule statt, denn die Bürger machten klar, dass sie erneut erscheinen würden.
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