Pottenstein: Klangerlebnis von hoher Bandbreite

18.07.2016, 09:03 Uhr
Pottenstein: Klangerlebnis von hoher Bandbreite

© Thomas Weichert

So begegneten sich Samstagabend bei einem gut besuchten Konzert zwei Instrumente, die auf den ersten Blick wenig miteinander zu tun haben: Das Akkordeon, welches vorrangig mit Volksmusik und Schlagern der 1950er Jahre in Verbindung gebracht wird und das Saxophon, ein Hauptinstrument des Jazz.

Schaut man genauer hin, stellt man fest, dass beide Instrumente zur Tonerzeugung schwingende Blättchen verwenden. Einmal aus Metall, zum anderen aus Holz. Bei tieferem Nachgraben stößt man auf die gleiche Entstehungszeit um 1830.

Dass sich die beiden Instrumente auch im Konzertverlauf gut miteinander arrangieren, genossen die zahlreichen Zuhörer im Verlauf des Konzertes. Anspruchsvolle Arrangements wie die Tangos von Astor Piazzolla unterstrichen die große Ausdrucksfähigkeit der Musiker und Musikerinnen, die darüber hinaus ebenso ihre rhythmische Flexibilität unter Beweis stellten.

Titel wie „Music“ von John Miles zeigten sofort die enorme Bandbreite der Möglichkeiten am Akkordeon durch Registrierung die Klangfarbe zu verändern. So entstand ein symphonisch-rockiger Klang von enormer Bandbreite, der als Markenzeichen des Hersbrucker Harmonikaorchesters gelten kann.

Als Kontrast dazu eine Skandinavische Melodie der Saxophongruppe der Berufsfachschule für Musik Sulzbach-Rosenberg. Einer ruhigen Einleitung folgte ein packender Schlusseffekt. Medleys aus West Side Story, Lion King gaben dem Akkordeonorchester die melodische Plattform, sich musikalisch im Wechsel von Themen, Rhythmen und verbindenden Übergängen auszudrücken. Eine nicht ganz leichte, jedoch durch das Dirigat von Wolfgang Herger bravourös gemeisterte Aufgabe.

Hervorzuheben ist das Italienische Potpourri mit Florian Heckel als Solist, welcher durch feinsinnige Verzierungen dem Instrument zu spielerischer Leichtigkeit verhalf. Mit dem „Rojo Tango“ wurde man von einem Augenblick zum anderen auf das Tanzparkett einer argentinischen Großstadt versetzt. Dies ist zum Großteil auf die Moderation von Angela Herger zurückzuführen, welche vertiefend Hintergründiges zum Gesamtverlauf beitrug.

Das fünfköpfige Saxophonensemble unter der Leitung von Johannes Neuner aus Breitenlesau sorgte mit dem „Pink Panther“ von Henry Mancini und „New York“ von Jahn Kander für allseits bekannte Evergreens. Ein gelungener Abend, in dem sich beide Gruppen durch klanglichen Kontrast und programmatischen Wechsel zur Freude des Publikums gegenseitig inspirierten.

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