Vater der Großgemeinde
09.01.2011, 16:15 Uhr
1966 wurde der gebürtige Waischenfelder Bäckermeister Hans Schweßinger mit 29 Jahren als jüngster Bürgermeister im Altlandkreis Ebermannstadt für die CSU zum Stadtoberhaupt gewählt. 32 Jahre lang sollte er danach die Geschicke seiner Heimatstadt leiten. 1998 trat er aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt zurück. Auslöser war die Ferienparkaffäre, die größte Niederlage seiner Amtszeit.
Bis zur Gebietsreform 1972 war Schweßinger bereits sechs Jahre lang Kreisrat des Landkreises Ebermannstadt. Im Landkreis Bayreuth hatte er anschließend bis 1998 Sitz und Stimme im Kreistag.
In seine Amtszeit fiel die Gebietsreform, bei der die früheren Gemeinden Nankendorf, Seelig, Gösseldorf, Rabeneck, Langenloh, Hannberg, Breitenlesau und Löhlitz nach Waischenfeld eingemeindet wurden. Während seiner Amtszeit wurden rund 25 Millionen Euro in die Verbesserung der Infrastruktur für die rund 3200 Einwohner der Gemeinde investiert. Alleine für die Kanalisation wurden rund 7,5 Millionen Euro ausgegeben, für die Hochwasserfreilegung von Waischenfeld weitere 3,2 Millionen Euro oder für den Neubau der Hauptschule rund 2,8 Millionen Euro. Auch der Anschluss an die Juragruppe fiel in seine Amtszeit, ebenso wie die Gründung des Malteser Hilfsdienstes.
Neben seiner Tätigkeit als ehrenamtlicher Bürgermeister war er in vielen Vereinen, zahlreichen Ausschüssen und Verbänden tätig. So als Vorstandsmitglied im Gebietsausschuss Fränkische Schweiz, in der Juragruppe, dem Zweckverband Fränkische Schweiz-Museum, dem Zweckverband Klinikum Bayreuth und der Müllverbrennung Schwandorf. Viele Jahre war Schweßinger Vorsitzender des CSU-Ortsverbandes und stellvertretender Kreisvorsitzender. Bei der kommunalpolitischen Vereinigung der CSU fungierte er als stellvertretender Bezirksvorsitzender.
Anlässlich seines 65. Geburtstags wurde Schweßinger auf Beschluss des Stadtrats zum Ehrenbürger seiner Heimatstadt ernannt. Er hinterlässt neun Kinder.