Peinliche Panne: In Neuburg gibt es eine Adolf-Hitler-Straße

27.2.2016, 14:58 Uhr

Laut der Augsburger Allgemeinen ist der folgenschwere Fehler dem Bauauschuss schon im Oktober 2014 unterlaufen. Seitdem heißt die Luitpoldstraße am Hofgarten Adolf-Hitler-Straße und mündet in die Mussolini-Straße, die ehemalige Theresienstraße - zumindest theoretisch, freilich wurden keine neuen Straßenschilder aufgestellt, auch bei Google Maps sucht man die Nazi-Überbleibsel vergeblich.

Der Hintergrund ist nicht ganz unkompliziert. Entscheidend ist in dieser Affäre die Geschichte des Oswaldplatzes, der bis 1921 Markusplatz hieß. Ziel der Stadt war es damals, so schreibt es die Augsburger Allgemeine, die Gönner Wilhelm und Margareta Oswald gebührend zu ehren. 16 Jahre später, im NS-Regime, wurde der Platz erneut umbenannt. Platz der SA war die neue offizielle Bezeichnung. Auch die Luitpoldstraße und die Theresienstraße wurden umgetauft.

Kurz nach Kriegsende muss der Neuburger Stadtrat dann die Überbleibsel der NS-Zeit beseitigen, beschloss, den Nazi-Straßen wieder ihre ursprünglichen Namen zu geben. Allerdings unterlief ihm beim Platz der SA ein Fehler, denn ins Protokoll wurde der Name Markusplatz eingetragen - und nicht etwa Oswaldplatz.

Im Oktober 2014 bügelte der Bauausschuss diesen Fauxpas also wieder aus - und patzte erneut. Denn mit dem neuen Beschluss erklärte die Stadt die Umbenennung der Nazi-Straßennamen für ungültig. Und zurück war neben dem Oswaldplatz auch die Adolf-Hitler-Straße.

Am Dienstagabend tagt der Stadtrat erneut. Dann sollen die NS-Namen endgütlig aus Neuburg verschwinden - auch theoretisch.

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