Geld sparen und Geld ausgeben

8.10.2015, 15:55 Uhr
Geld sparen und Geld ausgeben

© Foto: Carola Scherbel

ROTH — Zunächst die erfreulichen Nachrichten: Professor Markus Brautsch vom Institut für Energietechnik der Hochschule Amberg-Weiden, der das (zur Hälfte vom Freistaat finanzierte) Energiekonzept für die Kläranlage entwickelt hat und die Umsetzung nun begleitet, hat für Tempo gesorgt. Denn wenn das neue, notwendige Blockheizkraftwerk der Kläranlage nicht vor der Novelle des Kraft-Wärme-Gesetzes in Betrieb geht, muss die Stadt in den nächsten sieben Jahren auf insgesamt 300 000 Euro Vergütung verzichten, weil mit der Neuerung der Bonus entfällt. Das neue BHKW ist deshalb bereits ausgeschrieben und in Planung.

Außerdem, so Brautsch stolz, „haben wir den Altanlagen-Status erreicht“. Damit vermeide die Stadt, alljährlich 32 000 Euro an EEG-Umlage zu bezahlen. Sein Zwischenfazit: „Bisher eine sehr erfolgreiche Zusammenarbeit.“

Die Kosten, die für die Umsetzung des Energiekonzeptes anfallen, steigen zwar von geschätzten 460 000 Euro auf 485 000 Euro, (mit Honoraren summiert sich der Preis auf 615 000 Euro), aber durch die Altanlagen-Ersparnis amortisiere sich das neue BHKW schon nach vier statt viereinhalb Jahren.

Mit Kosten ging es dann aber gleich weiter: Ingenieur Sven Trommen vom gleichnamigen Büro erläuterte, dass nicht nur das BHKW erneuert werden muss, sondern weitere Maßnahmen für den Unterhalt nötig sind — zum Beispiel das Erneuern der Kaminanlage. Dafür sei es aber in der engen Technikzentrale zu eng, deshalb müsse an das bestehende Betriebsgebäude ein Zwischenbau angebaut werden.

Ausgeschrieben wurden die Arbeiten dafür bereits, das günstigste von vier Angeboten für 96 000 Euro vergab der Ausschuss einstimmig an die Firma Gerner aus Hilpoltstein. Mit allen Kosten werden für die Erweiterung rund 360 000 Euro fällig.

Auch das Schlammentwässerungsgebäude macht der Stadt Sorgen. Die dortige Heizung (aus dem Jahr 1988) lief bisher mit elektrischen Heizlüftern und verbraucht in dem sieben Meter hohen Gebäude „viel Strom“, wie Christian Arnold, Gewässerschutzbeauftragter der Stadt, anmerkte. „Komplett unwirtschaftlich“, ergänzte Professor Brautsch. Sein Vorschlag: Das Schlammentwässerungsgebäude an die neue zentrale Heizung anzuschließen, es also mit dem hocheffizienten BHKW zu heizen. „Das ist absolut sinnvoll und wirtschaftlich.“

Kosten wird diese Anbindung gut 80 000 Euro, der Ausschuss gab einstimmig die Empfehlung an den Stadtrat ab, die Pläne des Energiekonzepts für die neue Heizung umzusetzen und die Planung dafür an Trommens Büro zu vergeben. Bis April könnten dann alle Arbeiten — für rund eine Million Euro — erledigt sein.

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