Neue Fahrzeuge für die Feuerwehren Roth und Birkach

31.1.2017, 17:30 Uhr
In der Gerätehalle der Freiwilligen Feuerwehr Roth begutachten die Floriansjünger ihre neuen Einsatzfahrzeuge.

© Tobias Tschapka In der Gerätehalle der Freiwilligen Feuerwehr Roth begutachten die Floriansjünger ihre neuen Einsatzfahrzeuge.

Der neue Kommandant der Rother Feuerwehr, Markus Dombrowsky, begrüßte die vielen Gäste, unter denen sich alle drei Rother Bürgermeister sowie ihr Allersberger Amtskollege Bernhard Böckeler befanden. Zu dessen Zuständigkeitsbereich gehört Birkach teilweise. Anwesend waren auch Kreisbrandrat Werner Löchl, Kreisbrandinspektor Roland Ritthammer, die Kreisbrandmeister Hans Wolfsberger und Michael Stark, die Ehrenkommandanten Georg Lösel und Werner Weigel sowie Ehrenkreisbrandinspektor Erwin Schlager. Dazu kamen zahlreiche Teilnehmer aus den anderen Ortsteilfeuerwehren sowie Kameraden aus Polizei, Rotem Kreuz, THW und Wasserwacht — alles was Rang und Namen hat bei den Blaulichtdiensten im Landkreis Roth.

Hoffen auf Empfängnis

Vor den zahlreichen Gästen verglich Dombrowsky die Beschaffung der neuen Feuerwehrfahrzeugen mit einer Schwangerschaft und konnte dies gut begründen: „Am Anfang steht die Zeugung, eine höchst sensible Situation, da man auf die Empfängnisbereitschaft von Verwaltung und Stadtrat hoffen muss. Dann folgt ein langer Weg der Entwicklung, aber es wächst heran, und nach und nach erkennt man, was dabei herauskommt. Nur die neun Monate überschreitet man meist gewaltig.“ Herausgekommen seien „Vierlinge“, deren Taufe man heute feiere, und Dombrowsky stellte die neuen „Familienmitglieder“ der Großfamilie Feuerwehr vor.

Bereits seit einem halben Jahr im Dienst sei das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF 20), welches das ehemalige Löschgruppenfahrzeug ersetzt, das altersbedingt außer Dienst gestellt wurde. An Bord befinden sich 2600 Liter Wasser- sowie ein 125 Liter Schaumtank und ein „Schnellangriffsschlauch“ von 30 Metern Länge.

Des Weiteren gehören zu den Vierlingen zwei eineiige Zwillinge, die beiden mittleren Löschfahrzeuge MLF, die jeweils über einen 1000-Liter-Wassertank, eine eingebaute Wärmebildkamera und einen ausfahrbaren Lichtmast mit LED-Technik verfügen. Eines dieser Fahrzeuge wird seinen neuen Platz im Feuerwehrhaus Birkach bekommen, um dort das in die Jahre gekommene Tragkraftspritzenfahrzeug abzulösen.

Auch den gebraucht erworbenen „Gerätewagen Logistik“ stellte er vor, er wurde vom Leih-Lkw zum Feuerwehrfahrzeug umgebaut und ersetzte das alte Logistikfahrzeug, das aufgrund eines Motorschadens ausgemustert werden musste.

„Ich bedanke mich bei der Stadt Roth aufs Herzlichste, die immer ein offenes Ohr für unsere Belange hat. Die Stadt nimmt ihre Aufgabe sehr ernst, den Brandschutz sicherzustellen, und ermöglicht es uns, unsere Aufgaben als Feuerwehr uneingeschränkt ausüben zu können“, sagte Dombrowsky. Dem Dank schloss sich Johann Kastner, Kommandant der FF Birkach an, für den heute ein „großer Tag“ sei, und der sich für alle Fahrzeuge stets eine unfallfreie Fahrt wünschte.

Stadt bezahlt halbe Million

Nach der Segnung durch die beiden Pfarrer Christian Löhr und seinem evangelischen Amtskollegen Manfred Hohnhaus, die in ihren Segensgebeten neben Schutz für die Fahrzeuge natürlich auch um Schutz für alle Feuerwehrfrauen und -männer erbaten, gab es vom Rother Bürgermeister Ralph Edelhäußer ein paar Zahlen und Fakten rund um die Anschaffung, deren Beschluss einstimmig im Stadtrat gefallen sei. Ihm zufolge würden sich die Gesamtkosten für alle vier Fahrzeuge auf rund 846 000 Euro belaufen, wobei die Stadt Roth mit über einer halben Million den Löwenanteil übernommen habe. Die Kostenbeteiligung der Marktgemeinde Allersberg liege bei 70 000 Euro, der Rest bestünde aus Fördergeldern der Regierung von Mittelfranken, wobei diese nur die drei Neufahrzeuge bezuschusst habe.

Edelhäußer betonte die Rolle der Politik bei der Anschaffung, die die Aufgabe hat, die Rahmenbedingungen zu schaffen, dass im Einsatz alles reibungslos funktioniert. „Aber die Ausrüstung perfekt macht erst die jeweilige Gruppe oder Staffel, die die Gerätschaften bedient“, denn auch die beste Technik nütze nichts ohne bestens ausgebildete Rettungskräfte.

Für seinen Allersberger Amtskollegen Böckeler war die Tatsache, dass zur Einweihung der vier Fahrzeuge auch vier Bürgermeister gekommen waren, ein Zeichen dafür, dass die Politik voll hinter dem Beschluss zur Neuanschaffung stehe. Die Schlüssel an die beiden Kommandanten übergab Christian Kliemann vom Feuerwehrfahrzeughersteller Magirus, der sich den Wünschen für eine stets unfallfreie Fahrt anschloss.

Kommandant Markus Dombrowsky blieb nur noch, die Segensfeier mit dem Wahlspruch „Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr!“ zu schließen, und auf den gemütlichen Teil hinzuweisen, bei dem natürlich auch für das leibliche Wohl der Kameradinnen und Kameraden gesorgt wurde. Zuvor nahmen diese aber noch ihre vier neuen Familienmitglieder „auf Herz und Nieren“ unter die Lupe.

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