Ohne Brummschädel

16.10.2012, 00:00 Uhr
Ohne Brummschädel

© Tschapka

Seit Montag proben einige Acht- und Neuntklässler, die sich freiwillig für das Projekt gemeldet und erfolgreich bei einem Casting bestanden haben, das Stück ein, bei dem auch die Zuschauer zum aktiven Handeln aufgefordert werden.

Diese kreative Auseinandersetzung mit dem Alkoholmissbrauch junger Leute leitet Jean-Francois Droczak von der Nürnberger Kulturagentur „Kunstdünger“. Er forderte beispielsweise vor Beginn der Proben die Teilnehmer auf, von ihren persönlichen Erlebnissen zu diesem Thema zu be-richten. Dabei kam unter anderen zur Sprache, dass auf Partys schon mal ältere (meist schon alkoholisierte) Jugendliche jüngere Gäste zum Alkoholkonsum auffordern, dass Freunde und Bekannte der Darsteller bereits mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert wurden, und dass sich zunehmend Cliquen an abgelegene Stellen wie Spielplätzen oder am Bahnhof treffen, um gemeinsam zu „saufen“. Der Aufklärungsbedarf sei enorm, sagt Droczak.

So dreht sich das Theaterstück auch um eine Szene, die viele Jugendliche schon einmal erlebt haben könnten: Das Stück spielt auf einer Party von Peter, der seinen 16. Geburtstag feiert. Zuerst kommt Lisa zu Besuch. Sie hat ein Auge auf Stefan geworfen, der auch sein Kommen angekündigt hat. Das angebotene Bier lehnt sie ab. Als dann eben jener Stefan vorbeikommt, würdigt dieser Lisa keines Blickes. Frustriert greift Lisa schließlich doch zum harten Alkohol.

Dann stoppt die Szene. Jetzt ist das Publikum gefragt: Aufgabe ist es, an der jeweiligen Stelle des Stückes die gelbe (für das Verhalten anderer) und die rote (für das angenommene eigene Verhalten) Karte zu ziehen und so eine Lösung für die Situation zu bewirken, die schließlich zu einem Ende ohne Brummschädel oder gar Krankenhausaufenthalt führen soll.

Das Stück wird während der Schulzeit in der Aula für alle Schülerinnen und Schüler aufgeführt. Am Ende wird eine Statistik über die Reaktionen des Publikums erstellt, und es folgt ein Meinungsaustausch.

Die Öffentlichkeit ist am Donnerstag, den 18. Oktober, um 19 Uhr in die Aula der Realschule Roth eingeladen um sich das Stück anzusehen beziehungsweise mit zu gestalten. An diesen Abend können Schüler und Erwachsene gleichermaßen die Ausstellung „BLAU“ der DAK besuchen, die sich ebenfalls darum bemüht, besonders Jugendliche über die Gefahren des hemmungslosen Trinkens zu informieren. Der Eintritt für Erwachsene beträgt fünf Euro, Schüler haben freien Eintritt.

 

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