Spalter Plastikpiraten spüren Umweltgefahr nach

5.7.2018, 11:00 Uhr
Spalter Plastikpiraten spüren Umweltgefahr nach

© Jürgen Leykamm

Die Ergebnisse sollen in eine digitale Deutschlandkarte fließen. Dabei könnte Spalt richtig gut abschneiden. Diesen Schluss lässt zumindest ein erster Blick auf die Untersuchungen zu. Denn die offenbaren ein weitgehend intaktes Gewässer und ein ebensolches Umfeld.

Dabei gehen die jungen Damen und Herren akribisch zu Werke: In fünf Gruppen ziehen sie los. Sie dokumentieren das Vorkommen von Tier- und Pflanzenarten und erfassen die Fließgeschwindigkeit des Flusses mit treibendem Stöckchen und Stoppuhr.

Müll untersucht

Wie viel Müll und welcher Art er ist, wird zudem erkundet. Und zwar für alle Bereiche: Flussrand, -böschung sowie -krone. Größere Müllansammlungen in der weiteren Umgebung, die mit GPS-Punkten abgesteckt werden, werden entdeckt und herausgefunden, ob darunter auch gefährliche Stoffe sind.

All das, was im Fluss treibt und dort eigentlich gar nicht hingehört, will erfasst werden. Auch das, was mit dem bloßen Auge nicht sichtbar ist. Dazu wird eigens ein Mikroplastiknetz von der Brücke in die Rezat geworfen. Eine Stunde treibt es im Wasser. Die Ergebnisse samt aller anderen Daten wandern in die Forschungswerkstatt.

Das Reporterteam hält alles im Bild fest, darf sich detektivisch betätigen und Müllverursacher ausfindig machen. Mara, Bianca und Dennis heißen die Reporter bei den Spaltern, die emsig aufnehmen und notieren. Kein voller Mülleimer entgeht ihren Augen, aber auch kein leerer.

Wenige Hinterlassenschaften

Doch die Natur hat die Oberhand. Den jungen Forschern begegnen Brennnessel und Efeu genauso wie Libellen und Enten. Nico, Marcel und Simon fördern ein vergammeltes Toastbrot, leere Bierflaschen, Grillschalen und Holzkohle zutage. Währenddessen plagen sich Vincent und Marco mit dem Mikroplastikfangnetz, das es sich auf dem Flussbett gemütlich machen will. Erst als sie eine leere Plastikflasche ans Netz binden, tut es seinen Dienst.

Andrea und Catalin suchen die drei besagten Uferbereiche der Rezat ab, finden aber nur wenig Papier und einige Zigarettenstummel. "Dem Bauhof kann man hier ein gutes Zeugnis ausstellen", sagt Lehrer Michael Lehrmann.

Es schwimmt einiges mit

Die Werte zur Belastung mit Mikroplastik müssen allerdings noch abgewartet werden. Falls es hier Bedenkliches gibt, "dann werden wir mal zur Stadt gehen", kündigt der Pädagoge an.

Nur bis zum Rezatwehr marschiert Vincent, wo ihm doch glatt eine Plastikflasche entgegenschwimmt. Auch so manche Einkaufstüte wird hier am Weiterschwimmen gehindert. Alle seine Schützlinge seien "mit Elan und Feuereifer dabei", ist Lehrmann zufrieden.

"Die Forschungsarbeit macht allen Spaß." Sie habe einen umso größeren Effekt, als sie buchstäblich vor der Schulhaustür stattfindet. Denn an der Rezat gehen viele Kinder täglich zweimal vorbei. Das machen sie künftig "viel bewusster, diese Aktion bleibt in den Köpfen".

Passend dazu hat sich die Spalatin- auch als Umweltschule beworben. Die "Plastikpiraten" hoffen, in Sachen Anerkennung punkten zu können.

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