SPD Kreis Roth: Junger alter Vorsitzender bleibt vorn dran

17.4.2015, 15:52 Uhr
SPD Kreis Roth: Junger alter Vorsitzender bleibt vorn dran

© Foto: Carola Scherbel

Ehrhardt zur Seite steht künftig ein teilweise erneuertes Team, da zwei seiner drei bisherigen Stellvertreter – die zweite Thalmässinger Bürgermeisterin Ursula Klobe und Schwanstettens Bürgermeister Robert Pfann – aus Zeitgründen nicht mehr kandidiert haben und jetzt „nur“ noch als Beisitzer im Vorstand mitmischen wollen.

Zum bewährten Stellvertreter Ben Schwarz, dem Rathauschef in Georgensgmünd, gesellen sich nun zwei Gymnasiallehrer: Thomas Schulz aus Büchenbach und Bianca Heckl aus Georgensgmünd. Schriftführer ist nach dem Ausscheiden von Peter Ulrich aus Roth künftig Petra Metzger aus Kleinschwarzenlohe, und das Amt des Pressesprechers übernimmt von Maximilian Frisch nun der gerade 21-jährige Andreas Schermeyer aus Thalmässing. Die Arbeitsgemeinschaft 60+ führt weiterhin Dr. Kurt Berlinger aus Wendelstein an.

Über viele neue Gesichter freute Ehrhardt sich – nicht nur im Vorstand – sondern auch an dem Abend in der Stadthalle. Ehrhardt sieht dies als Folge der Veränderung in der Kreis-SPD: Mit seinem Antritt 2012, als er den Vorsitz von Piotr Drozynski übernahm, wollte er die SPD „als eine dynamische, frische und offene Partei präsentieren, die offensiv den Austausch mit gesellschaftlichen Gruppen wie dem Bund Naturschutz, Bund Deutscher Milchviehhalter oder Energiebündel sucht“. Dabei habe man Wände und Mauern auch in den eigenen Köpfen eingerissen.

Das Bemühen sei so weit gegangen, dass er beim BBV-Kreisobmann sogar den Kuhstall ausgemistet habe. Als Lohn für neue Offenheit und kreative Ideen gab es zum Beispiel den SPD-Innovationspreis für die Mitmach-Postkarten-Aktion mit Besuch der damaligen Generalsekretärin Andrea Nahles.

Doch auch die Niederlagen sparte der Vorsitzende nicht aus: Nach den engagierten Wahlkämpfen 2013 und 2014 hätte die SPD mehr Sitze verdient gehabt. Aber statt den Kopf in den Sand zu stecken, habe für die Sozialdemokraten zu gelten: „Hinfallen, aufstehen, weiterkämpfen.“ Dazu müsse die innerparteiliche Vernetzung besser werden, und bei manchen Themen – etwa TTIP, Betreuungsgeld oder Energiewende – müsse die Basis „den Protest auch nach oben tragen“. Entsprechend wurde an diesem Abend ein Antrag der SPD Büchenbach einstimmig angenommen, die SPD-Abgeordneten aller Parlamente zur Ablehnung der Abkommen CETA, TTIP und TiSa aufzufordern.

Trotz manchen Fremdelns sei er stolz, in dieser Partei „genau richtig aufgehoben“ zu sein: Ehrhardt schilderte den „verantwortungslosen“ Facebook-Eintrag des Büchenbacher CSU-Ortsvorsitzenden über Asylbewerber. Ihn mache sprachlos, „wie da gezündelt“ werde. Die Menschen fliehen vor Krieg und Verfolgung, die wollen ja nicht unbedingt hier sein, sie lassen Freunde, Kinder, Angehörige zurück.“ Und er machte klar: Wenn jemand in seiner Partei sich so über Asylbewerber äußere, dann werde er sich sofort dagegen stellen – „notfalls bis zum Parteiausschlussverfahren“.

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