Bürgerstiftung „Unser Schwabach“ vergab Stiftungspreise

27.4.2015, 11:49 Uhr
Bürgerstiftung „Unser Schwabach“ vergab Stiftungspreise

© F.: jk

Es sei immer wieder eine Freude und Ehre, Menschen, die mit Einsatz, Ideenreichtum, Beharrlichkeit und Langmut etwas Besonderes geleistet haben, zu würdigen, so der Vorsitzende der Bürgerstiftung „Unser Schwabach“, Dr. Martin Böhmer, anlässlich der Vergabe des Stiftungspreises 2015 im Saal des Evangelischen Hauses. Die Bürgerstiftung zeichne mit dem Stiftungspreis Personen oder Organisationen aus, die in besonderem Maße die Stadt Schwabach ein Stück schöner, interessanter und lebendiger gemacht hätten. Böhmer dankte der Raiffeisenbank Roth-Schwabach, die das Preisgeld in Höhe von 3000 Euro zur Verfügung stellt und die Ausgestaltung der dazugehörigen Feier ermöglicht.

Nach einem Aufruf im Schwabacher Tagblatt seien von Bürgerinnen und Bürgern zahlreiche Vorschläge eingereicht worden. Bei den Jury-Sitzungen seien demzufolge viele potenzielle Preisträger diskutiert worden, ein Beweis dafür, dass sich in der Stadt Schwabach viel bewege.

Böhmer dankte im besonderen Maße dem Ehepaar Barbara und Adolf Zachray, das sich um die Ausgestaltung des Abends gekümmert hatte. Dank sagte er ebenso dem designierten Leiter des Adam-Kraft-Gymnasiums, Harald Pinzner, sowie dem derzeitigen kommissarischen Leiter Robert Scherbel, dass die Bürgerstiftung mit ihrer Vortragsreihe „Forum Bürgerstiftung“ regelmäßig Gast in der Schule sein dürfe. Unter den Ehrengästen des Abends erwähnte er besonders Oberbürgermeister Matthias Thürauf und Stadtbaurat Ricus Kerckhoff.

„Jedes Jahr viele Verdiente“

Der Vorstandsvorsitzende der Raiffeisenbank, Dr. Carsten Krauß, bezeichnete es als große Ehre für das Geldinstitut, der Bürgerstiftung bei der Vergabe ihres Preises hilfreich zur Seite stehen zu können und erwähnte ebenso, dass es angesichts der Fülle der Vorschläge ungeheuer schwierig gewesen sei, die Preisträger herauszufiltern. Krauß zeigte sich beeindruckt, dass es die Stadt Schwabach alle Jahre schaffe, viele Verdiente zu haben.

Ralf Gabriel, Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung „Unser Schwabach“, führte anschließend durch das weitere Programm, das vom Akkordeon-Ensemble „Balgverschluss (Vorsitzende: Birgit Böhm, Leitung: Daniel Zacher) musikalisch umrahmt wurde.

In Händen hielt Gabriel zunächst „Ibsi“, die vom Bundesverband der Bürgerstiftungen quer durchs Land auf Reisen geschickte Figur aus Holz. Vom Bundesverband sind aktuell 278 Bürgerstiftungen mit einem Gütesiegel ausgezeichnet, darunter auch „Unser Schwabach“.

Auch in diesem Jahr hat die Bürgerstiftung den Preis dreigeteilt. Als erstes stellte Ralf Gabriel die Facebook-Gruppe „Du kennst Schwabach erst richtig, wenn...“ vor, die 3600 Mitglieder zählt. Trotz der Tatsachen, das letztlich ein großer Konzern dahinterstecke und der Datenschutz immer wieder angesprochen werde, bilde das Forum im Internet eine hervorragende Möglichkeit, dass Schwabacher und ehemalige Bürger der Stadt in Verbindung bleiben, sich mit Themen beschäftigen, die alle bewegen, bauliche Veränderungen in der Stadt diskutieren und so ihre Verbundenheit mit und Interesse an Schwabach bekunden.

Nicole Frahm, aus Dithmarschen in die Region Nürnberg zugezogen, hat die Gruppe in Anlehnung an ein ähnliches Forum in Oldenburg initiiert. Claudia Kirchhof war vor einigen Jahren Mitglied geworden und hatte bei ihrem Kollegen Wolfgang Pflaumer, einem Schwabacher Urgestein, so Gabriel, das Interesse geweckt. Seitdem speise Pflaumer immer wieder interessante Themen in die Gruppe ein, poste sehenswerte Fotos von seinen Spaziergängen durch die Stadt. So lerne man Schwabach neu kennen, alles sei authentisch, zeige, wie Menschen ihre Stadt sehen, so Gabriel: „Es lohnt sich, da reinzugucken.“

Reger Austausch

Barbara Steinhauser von der Kontaktstelle Bürgerengagement und Seniorenarbeit der Stadt Schwabach würdigte die Verdienste des Partnerschaftskomitees Schwabach – Les Sables. 1973 habe es auf Anregung der Schwabacherin Doris Michon, die in Frankreich eine neue Heimat gefunden hatte, erste offizielle Kontakte zwischen den beiden Städten gegeben. 1975 dann sei die Verbindung per Stadtratsbeschluss besiegelt worden. Seither finde auf allen Ebenen ein reger Austausch statt.

Vor allem die Feuerwehren lebten seitdem vor, wie herzlich und unkompliziert eine Städtepartnerschaft, deren 40-jähriges Bestehen heuer gefeiert werde, sein könne. Durch ein geschicktes Händchen der jeweiligen Vorsitzenden seien immer wieder neue Impulse für das Miteinander verschiedener Menschen und Kulturen gesetzt worden. Bei der Gründung des Komitees stand Arno Guder, langjähriger Redaktionsleiter des Schwabacher Tagblatt, an der Spitze des Partnerschaftskomitees, heute ist Robert van Loosen Vorsitzender.

Jürgen Karg, heute Leiter der Lokalredaktion unserer Zeitung, erinnerte an Grafiker Fritz Tratz, der es 1967 geschafft hat, für seine Idee, in Schwabach eine Faschingsgesellschaft zu gründen, zahlreiche Mitstreiter zu gewinnen. Im damaligen Tanzcafé Nobis wurden schließlich „Die Schwabanesen“ aus der Taufe gehoben.

Seitdem fungieren die Karnevalisten unter anderem als versierte internationale Botschafter der Stadt. Sie haben nicht nur Kontakte zu Schwabachs Partnerstädten geknüpft, sondern sind beispielsweise auch gern gesehen in Winterthur in der Schweiz. In Schwabach gab es auch bereits ein deutsch-amerikanisches sowie ein deutsch-französisches Prinzenpaar.

Gastgeber sind die Schwabanesen seit 1972 für ein jährliches Treffen mittelfränkischer Prinzen und Prinzessinnen, sie engagieren sich für die Ausgestaltung der Kirchweih und betreiben intensiv Jugendarbeit. Ihr Vereinsheim, das „Häusla“ an der Alten Linde, stellt ein überaus gelungenes Beispiel für engagierten Erhalt eines altehrwürdigen Gebäudes dar.

Und ihrer Hauptaufgabe, die Pflege karnevalistischen Brauchtums, widmen sie sich in ganz besonderem Maße. Sie laden zu Faschingsveranstaltungen für Jung und Alt ein und bescheren den Schwabachern seit vielen Jahren am Faschingsdienstag einen närrischen Umzug.

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