Den Exulanten auf der Spur: Niederösterreicher in Kammerstein

18.9.2014, 10:12 Uhr
Den Exulanten auf der Spur: Niederösterreicher in Kammerstein

© Foto: Arge/oh

In zwölf Städten, Märkten oder Gemeinden warben die Niderösterreicher für die Landesausstellung 2015 „Ötscher:Reich – Die Alpen und wir“ geworben.

„Ötscherreich-Botschafter“

In Ullstadt hatte die Gruppe ihr Quartier. Sie besuchte dann Nürnberg (Gesellschaft für Familienforschung in Franken), Kammerstein, Rehweiler, Prichsenstadt, Stübach, Baudenbach und auch die Partnergemeinde Dietenhofen, zu der Gresten-Land seit 1999 intensive Kontakte unterhält.  Zu den „Ötscherreich-Botschaftern“ gehörten Pfarrer Hans Lagler (Steinakirchen), Arge-Vorsitzender Hans Karner (Gresten) und seine Stellvertreterin Anni Hofmarcher (Purgstall).

Die Mostviertler besichtigten besonders ausgiebig Dietenhofen. Dort hatten sich einst 100 namentlich bekannte Grestner Exulanten niedergelassen, die als Glaubensflüchtlingen die angestammte Heimat verlassen mussten, weil sie ihren protestantischen Glauben nicht abschwören wollten.

„Wir sind wieder wohlbehalten in unseren Gemeinden angekommen. Der erlebnisreiche Aufenthalte in Dietenhofen, Nürnberg, Kammerstein, Baudenbach, Stübach, Prichsenstadt, etc. werden uns lange in Erinnerung bleiben…“ schreibt Hans Karner aus Gresten/Niederösterreich.

Die Nachkommen der Vorfahren:

Altbürgermeister Hans Karner und Ehefrau Christl aus Gresten im niederösterreichischen Eisenwurzen hatten im Sommer 2013 mit dem ehemaligen Kammersteiner Pfarrer Karl Heinz Keller Kammerstein besucht, um alte Bande zu erneuern.

Johann Karner befasst sich seit 1975 mit dem Thema Exulanten beziehungsweise Exulanten-Forschung.

Über die Gesellschaft für Familienforschung in Franken (GFF), traf er auf den früheren Kammersteiner Pfarrer Karl Heinz Keller. Hans Karner war von Beruf (Chef-)Redakteur und später Bürgermeister sowie Vorsitzender (Obmann) und Mitglied in mehreren Vereinen.

Neue Heimat in Franken

Die Exulanten aus Österreich kamen vor 350 Jahren als Glaubensflüchtlinge nach Franken. Aus dem Gebiet um Gresten, den sogenannten Eisenwurzen, wurden 1763 Personen vertrieben. Der Großteil von ihnen fand eine neue Heimat in Franken.

Kammerstein – und damit die Verwandten in Franken beziehungsweise die Nachkommen der Vorfahren – besuchte er erstmals 1999.

1000 Jahre Geschichte

Hans Karner hat das Buch „Ursprüngliches aus Gresten“ (1000 Jahre Heimatgeschichte) geschrieben, in dem auch die 541 Exulanten aus der Pfarrei Gresten und die Orte, in den sie gelandet sind (die meisten in Franken) aufgelistet sind (die Daten stammen wiederum von der GFF, Pfarrer Eberhard Krauß).

Die Arbeitsgemeinschaft Gresten-Land im Internet: www.gresten-land.gv.at

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