Feuer in Schwabacher Asylunterkunft: Kripo vermutet Brandstiftung

14.6.2018, 16:02 Uhr

Kurz nach zwölf Uhr alarmierte ein Elektriker, der gerade in der Unterkunft in der Hansastraße tätig war, die Feuerwehr und meldete eine starke Rauchentwicklung. Nach Polizeiangaben fing Mobiliar in der Diele des Erdgeschosses Feuer. Die Einsatzkräfte, die binnen kurzer Zeit vor Ort waren, konnten die 19 im Gebäude befindlichen Personen evakuieren, ein Übergreifen der Flammen verhindern und die brennenden Möbel schnell löschen.

Der 43-jährige Elektriker musste aufgrund einer Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert werden. Rettungskräfte behandelten eine weitere Person aus der Unterkunft ambulant vor Ort. 

Der Schaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf etwa 20.000 Euro. Die Unterkunft ist derzeit nicht bewohnbar, die insgesamt 31 Bewohner werden bis auf Weiteres in anderen mittelfränkischen Unterkünften untergebracht.

Die Kripo Schwabach nahm bereits am Mittwochnachmittag die Ermittlungen auf. Nach derzeitigen Erkenntnissen geht die Polizei bei dem Feuer von Brandstiftung aus und leitete ein entsprechendes Ermittlungsverfahren wegen schwerer Brandstiftung gegen unbekannt ein.

Für einen Täter von außen oder ein fremdenfeindliches Motiv gebe es derzeit keinerlei Anhaltspunkte, erklärte die Pressestelle des Polizeipräsidiums Mittelfranken auf Anfrage des Schwabacher Tagblatts. Die Ermittlungen könnten „lange“ dauern, das sei keine Sache von Tagen. Die Bewohner müssten alle befragt werden, teils sei dafür Unterstützung durch Dolmetscher nötig.


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