Josef Wirth zum Gedenken

29.10.2009, 00:00 Uhr
Josef Wirth zum Gedenken

Treffpunkt für die Führung mit Ulrich Distler ist am Sonntag, 1. November 2009, um 15 Uhr, am Friedhofshaupteingang. Den Ausgangspunkt der eineinhalbstündigen Führung bildet Wirths Grabmal mit der eindrucksvollen Christusfigur und den Bildnissen seines Vaters und seiner Mutter. Dort fanden auch die sterblichen Überreste des am 6. April 1941 verstorbenen Künstlers ihre Ruhestätte.

Josef Wirths Eltern wohnten und arbeiteten in der Ribotschen Seifenfabrik. Wohl auf Anregung des kunstsinnigen Fabrikherrn Konrad Ribot, ging Josef bei dem ebenfalls aus Schwabach stammenden Bildhauer Bernhard Kittler in die Lehre. Später studierte er Bildhauerei bei Professor Adolph von Hildebrand in Nürnberg. Doch schon bald war er beim Bruder seines früheren Lehrmeisters, bei Philipp Kittler, in dessen Nürnberger Werkstatt tätig. Dort wirkte er unter anderem an der Figurengruppe vor dem Eingang des Tiergartens mit. Später ließ er sich als selbstständiger Bildhauer nieder. Zuletzt wohnte und arbeitete er in München.

In Schwabach stammen das Kriegerdenkmal im Hof des alten Deutschen Gymnasiums (ehemalige Lehrerbildungsanstalt), die Elisabethgruppe in der katholischen Pfarrkirche St. Sebald sowie das Hirschdenkmal am Stadtparkspielplatz von ihm. Das reizende Brünnlein im Garten der Wengleinschen Villa, das ein stricken- des Mädchen zeigte, ist leider verschollen.

Im 1914 neu angelegten Friedhof an der Limbacher Straße erinnern noch einige Grabsteine an Wirths meisterliches Können. Leider sind die Grabsteine der Familien Engelhardt und Wolter, die der Heimatschriftsteller Heinrich Krauß 1930 noch erwähnt, nicht mehr vorhanden. Das Grabmal der Broncefabrikanten Weigand und Ibach, das neben den Merkmalen des Jugendstils bereits solche des Art Deco aufweist, ist infolge starken Efeubewuchses gefährdet. Letzteres wird neben den Grabdenkmälern der Familien Hering, Schaffner, Kohler, Fensterer, Meister und Hoefler bei dem Rundgang aufgesucht.

Außerdem wird bei der Führung auch an Philipp Kittler erinnert, von dessen Hand drei Grabmäler (Hüttlinger, Schmauser, Thäter) stammen.