Kraftdreikämpfer Sven Lorenz ist Weltmeister der Amateure

22.10.2014, 08:18 Uhr
Kraftdreikämpfer Sven Lorenz ist Weltmeister der Amateure

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Doch er hatte – im Gegensatz zum Großteil der Konkurrenz – wenigstens ein Ergebnis auf dem Zettel stehen.

Schrumpfende Konkurrenz

Der Top-Favorit aus Österreich musste verletzungsbedingt passen. Zwei gemeldete Konkurrenten aus Osteurpa fehlten, weil ihnen das Visum abhanden gekommen war. Zwei Sportler wurden der verbotenen Einnahme von Aufputschmitteln überführt und aus dem Wettkampf genommen. Und ein Quartett scheiterte schon bei der ersten Disziplin, der Kniebeuge mit einer möglichst großen Last auf den Schultern.

Sven Lorenz absolvierte dagegen einen guten Wettkampf. Vor allem mit den Kniebeugen und seiner früheren Hass-Disziplin, dem Kreuzheben, war der Betreiber eines Fitnesstudios in Mühlhof zufrieden. Drei gültige Versuche bei den Kniebeugen (280, 300 und 315 Kilogramm), ebenfalls drei gültige Versuche beim Kreuzheben (240, 260 und 272,5 Kilogramm). „Das war echt in Ordnung“, sagt Lorenz. „Bei jedem Versuch hätte ich noch etwas Luft nach oben gehabt.“

Technische Fehler

Ein außerordentliches Gesamtergebnis – seine bisherige Bestleistung steht bei 792,5 Kilogramm – versemmelte der 35-Jährige aber beim Bankdrücken, der zweiten Disziplin. 190 Kilogramm ließ er zu Beginn auflegen, sein „Sicherheitsversuch“. Klappte. Dann allerdings unterliefen ihm bei den den nächsten beiden Runden und bei 210 Kilogramm zwei Technikfehler. Sein großes Ziel, endlich ein Gesamtergebnis von 800 Kilogramm abzuliefern, war so in unerreichbare Ferne gerückt.

Da aber die Konkurrenz entweder gar nicht an die Hanteln konnte oder noch deutlich mehr patzte, konnte sich Sven Lorenz zum dritten Mal nach 2007 und 2012 über den WM-Titel der „World United Amateur Powerlifting“-Verbands (WUAP) freuen.

Es war der krönende Abschluss einer ohnehin erfolgreichen Saison. Der Wolkersdorfer hatte sich heuer immerhin schon den DM-Titel geholt und war Vize-Europameister geworden. Und das, obwohl sich die Verletzungen zuletzt gehäuft hatten. Vor der EM hatte er mit einem verschobenen Kreuzbein-Gelenk zu kämpfen. In der WM-Vorbereitung wurde er durch ein entzündetes und gequetschtes Kreuzband und einen gequetschten Oberschenkelmuskel ausgebremst.

Weil er sich am Ende der Saison noch gut in Form fühlt, will Lorenz im November noch einem Weltcup in Deutschland teilnehmen. Die Platzierung ist ihm dann egal. Er visiert lieber eine magische Marke an. „Vielleicht fallen ja dann die 800 Kilogramm.“

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