Rechtsradikale verunstalten Kern-Schule

21.8.2010, 00:00 Uhr

Wie zuvor beim Wolfram-von-Eschenbach-Gymnasium (wir berichteten) wurden jetzt an der Johannes-Kern-Schule Bauwerke mit Aufklebern verschandelt, die für neonationale Gruppierungen werben. OB Matthias Thürauf verurteilte diese Taten scharf. „Die Stadtverwaltung und die Polizei werden alles Möglichkeiten nutzen, um diesem Treiben Einhalt zu gebieten“, so der OB, der in Kontakt mit der Polizei steht.

Vor kurzem hatten sich zudem besorgte Bürger an den Oberbürgermeister gewandt und rechtsradikale Umtriebe in einer Gaststätte beklagt. Nicht nur, dass eine Kneipe in Schwabach offensichtlich an Neonazis vermietet ist, sorgte in den letzten Monaten für Verärgerung vieler Bürger im dortigen Umfeld. „Nun werden Bevölkerung und Stadt auch noch offensichtlich provoziert“, ärgert sich der Oberbürgermeister.

Brief an Gastronomen

„Wir werden an alle Schwabacher Gastronomen ein Schreiben versenden, in dem diese aufgefordert werden, ihre Räumlichkeiten nicht an Personen zu vermieten, die offensichtlich der rechten Szene angehören“, so Thürauf. Die Regensburger Gastronomie sei beispielhaft: „Dort werden Rechtsextreme nicht mehr bedient.“ Zudem werde die Stadt die Szene beobachten und alle möglichen juristischen Mittel zur Unterbindung dieser Umtriebe nutzen.

Schwabach galt in den 1990er Jahren als Treffpunkt für Neonazis. Der Fall des damaligen Realschulrektors Hermann Stamm, der durch Rechtsradikale beschimpft und bedroht wurde, ging damals durch die Medien. In den letzten Jahren war es jedoch ruhiger geworden.

Schwabach ist seit April 2009 Mitglied der Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion.